Chiaroscuro, wörtlich übersetzt „hell-dunkel“, ist ein künstlerisches Ausdrucksmittel, das seinen Ursprung in der Malerei der italienischen Spätrenaissance und des Barock hat. Die sogenannte "Hell-Dunkel-Malerei" wurde u.a. von Leonardo da Vinci und Caravaggio perfektioniert und nutzt ausgeprägte Licht- und Schatteneffekte, um Dramatik und Dreidimensionalität zu erzeugen. Chiaroscuro ist auch in der Fotografie ein beliebtes Stilmittel und wird eingesetzt, um Motive durch starke Kontraste zwischen hellen und dunklen Bildbereichen in Szene zu setzen. Eine Belichtung auf die Lichter sorgt dabei für eine ...
Wabi-Sabi ist ein Ästhetik-Konzept, das die Schönheit im Einfachen, Unvollkommenen und Vergänglichen sucht und kultiviert. Als Gegenentwurf zu unserer von Konsum, Überfluss und Perfektionsstreben geprägten Welt ermutigt Wabi-Sabi, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Überflüssiges loszulassen. Für uns wird es damit zu einer Ästhetik der Reduktion und des Minimalismus.* Die Wurzeln des Wabi-Sabi liegen in der einfachen, naturverbundenen Lebensweise buddhistischer Mönche im alten Japan. Tatsächlich finden wir Anklänge an traditionelle Prinzipien der Zen-Philosophie: ...
Zum Todestag des Reisefotografen Rolf Lohmann morgen vor 5 Jahren werfen wir einen weiteren Blick in sein Archiv. Die hier gezeigten Fotos wurden 2013 während einer Islandreise mit einer SONY Alpha 99 aufgenommen. Für die Landschaftsfotos verwendete Rolf Lohmann ein ZEISS Distagon 24 mm F2 ZA SSM, die Tele-Aufnahmen entstanden mit dem Zoom 70-400 mm F4-5,6 G SSM.
Türkisfarbenes Meer, tiefblauer Himmel, rotbraune Felsenlandschaft und weiß getünchte Architektur mit farbenfrohen Türen und Fensterläden. So kennt man die Kykladeninsel und man sollte meinen, die dort zu findenden Fotomotive verlangen eher nach Farbfotos als nach reduziertem Schwarz-Weiß. Santorini ist jedoch nicht nur pittoreske Location mit symbolhaften Farben, die Lust machen auf einen Sommerurlaub. Der unwirtliche, felsige Boden, die karge Vegetation, ...
Auf einem Flohmarkt habe ich eine Boxkamera aus den 50ern gekauft. Es ist noch ein alter Film drin. Der Händler kann dazu nichts sagen. Ein Testfilm? Oder der letzte Film des ehemaligen Besitzers? Wer weiß, wie lange der schon in der Kamera liegt. Hoffnungslos überlagert, unabsichtlich dem Licht ausgesetzt von Leuten, die einen Blick ins Innere der Kamera werfen wollten und das Ding dann erschreckt wieder zugeklappt haben. Ob da noch Fotos drauf sind?
Das WESTGATE ist ein Büro- und Geschäftshaus in der Innenstadt von Köln. Die Planung erfolgte durch das Düsseldorfer Architekturbüro HPP Hentrich-Petschnigg & Partner. Bauherr und Eigentümer ist die MEAG, ein Unternehmen der ERGO Versicherungsgruppe.
Das siebengeschossige Gebäude wurde 2011 fertiggestellt, bietet auf rund 31.600 m² Bruttogrundfläche Mietobjekte für Büros, Einzelhandel und Gastronomie und verfügt im Kellergeschoss über eine Tiefgarage.
Demnächst jährt sich der Todestag des Reisefotografen Rolf Lohmann, der 2014 im Alter von fünfzig Jahren in Island verunglückte. Nachdem ich im letzten Jahr Architekturfotos aus Rolfs Marokko-Serie gezeigt habe, nehme ich das nun zum Anlass, um eine weitere Tür zu seinem Bildarchiv zu öffnen. Die hier gezeigten Portraits sind im August 2013 in Jimbaran, West-Bali, entstanden und waren bisher unveröffentlicht.
Farbigkeit und Bauelemente einer Architektur, wie sie zum Beispiel im Mittelmeerraum zu finden ist, strahlender Sonnenschein, ein winziger Durchblick auf einen südländisch blauen Himmel, eine Möwe verrät die Nähe zum Meer. Das Foto vermittelt auf geradezu ikonische Weise mit minimalen symbolhaften Mitteln Reise- und Urlaubs-Feeling. Wenn an der Weisheit etwas dran ist, dass ein Ding dann perfekt ist, wenn man nichts mehr weglassen kann, dann ist dieses Bild ein gutes Beispiel dafür.
Irgendwo an einem Strand im Süden von Bali um die Mittagszeit. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Auf einer Anhöhe steht eine Reihe von etwas deplatziert anmutenden Pavillons. Die spitz zulaufenden Dächer erinnern an mittelalterliche Ritterzelte. Der an den Eckstangen zusammengeraffte Stoff flattert bei jeder Brise, die vom Wasser heraufweht.
Es ist so gegen 14 Uhr Ortszeit, irgendwo in den Tropen. Die Sonne hat ihren höchsten Stand erreicht und brennt fast senkrecht vom Himmel. Das Klima ist feuchtwarm, die Kleidung klebt mir am Körper. Ein kleiner Tümpel am Wegesrand ist fast völlig verdeckt von mannshohen Schilf- und Bambusgewächsen und Bäumen, deren Luftwurzeln wie silbrige Fäden meterlang herabhängen. Nur vereinzelte Sonnenstrahlen gelangen durch das Blätterdickicht und beleuchten in dem darunter liegenden Halbschatten eine Szene, die mich innehalten lässt.
Ruuuhe! Langeweile! Herrlich! Was sich in der modernen Gesellschaft gemeinhin als Gegenpol zu der tagtäglichen Lärmbelastung, dem allgegenwärtigen Zeitdruck und dem beruflichen Stress darstellt, gilt gleichermaßen auch in visueller Hinsicht. Unsere Augen sind von morgens bis abends einem Bombardement von optischen Reizen ausgesetzt. Hektische Dynamik umgibt uns, Straßenverkehr verlangt unsere Aufmerksamkeit, bewegte und flimmernde Monitorbilder, Plakatwände, überfüllte Zeitschriften und Internet-Werbung buhlen visuell lautstark um unsere Aufmerksamkeit. Da sehnt man sich mitunter nach Bildern mit einer ruhigen, klaren Formensprache, die die Augen ein wenig zur Ruhe kommen lassen.
Eine alte stillgelegte Industrieanlage, alles ist mit einer fotogenen Patina überzogen. Der 1953er Chevy Bel Air parkt in einer überdachten Durchfahrt vor einer schmalen Treppe aus Backstein. Die Karosserie zeigt das typische abgerundete Design der frühen 50er Jahre. Seine organischen Formen stehen in Kontrast zu dem harten, funktionsorientierten Umfeld aus Backstein, Abluftrohren, Stahlträgern und Geländern. Der durch das partielle Gegenlicht hohe Bildkontrast eignet sich für die Herausarbeitung unterschiedlicher Stimmungen.
Ein Getreidefeld an einem Abend im Juni. Ich stehe leicht erhöht auf einer Leiter, vor mir die NIKON mit dem 80-200er auf dem voll ausgefahrenen Stativ. Begeistert suche ich mit dem Tele-Zoom immer neue Bildausschnitte in dieser wilden Szenerie, die sich vor mir ausbreitet, und die mit ihren wogenden Formen und dynamischen Strukturen so bewegt aussieht und an diesem windstillen Abend dennoch völlig statisch ist. Stürmische Windböen haben in den vorangegangenen Tagen tiefe Schneisen in die dicht stehenden Ähren gefräst, tausende Halme umgelegt und die Grannen in Windrichtung gekämmt.
Kunstwissenschaftliche Fotografie beschäftigt sich mit der Abbildung von völkerkundlichen Gegenständen und Kunstobjekten. Da es vor allem um eine realistische Wiedergabe z.B. für wissenschaftliche Dokumentationen, Ausstellungs- oder Auktionskataloge geht, sind dem künstlerischen Spielraum des Fotografen Grenzen gesetzt. Aufgabe ist es, zunächst die körperlichen Besonderheiten des Gegenstands im Foto sichtbar zu machen. Der Reiz liegt allerdings darin, zusätzlich Informationen in die Abbildung einfliessen zu lassen, die dem Betrachter mehr vermitteln als die handwerklich perfekte Abbildung des reinen Äußeren. Anhand eines Beispiels möchte ich zeigen, was damit gemeint ist.
Eine mit Betonplatten gepflasterte Fläche, darauf eine kreisrunde Verkehrsinsel und eine alte, oben verzweigte Straßenlaterne im warmen Sonnenlicht eines Spätnachmittags. Das Design der Laterne könnte aus den frühen 1970er Jahren stammen. Die Lackierung des Masts ist an vielen Stellen von Rostflecken durchbrochen. Man fragt sich, ob sie wohl noch leuchtet. War das hier mal eine Straße? Diese wäre wohl eher asphaltiert und nicht betoniert. Schwarzes, aus den Betonfugen hervorquellendes Dichtungsmaterial und Reste einer weißen Kachelung an der Basis der Verkehrsinsel lassen vermuten, dass hier Flüssigkeit daran gehindert werden sollte, ins Erdreich zu sickern. Was also ist das hier? Ein ehemaliges Industriegelände, eine Kaserne, eine Tankstelle, ein Parkplatz?
Es ist ein kalter Oktoberabend nach Sonnenuntergang. Dunstschwaden liegen über den Wiesen. Die Fußballfans haben ihre Autos weit außerhalb geparkt und streben einzeln oder in kleinen Gruppen aus dem Dunkel auf das gleissend hell erleuchtete Stadion zu. Hier wird der 1. FC Köln heute abend in der Spielverlängerung die TSG Hoffenheim mit 2:1 besiegen. ...
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