Praxistest Nikon D500

Praxistest NIKON D500 - macht DX heute noch Sinn?

Praxistest NIKON D500: Frontansicht, Foto: bonnescape

Das aktuelle Flaggschiff in NIKONs Kamerareihe mit dem kleinen DX-Sensor ist größer und teurer als so manche Vollformat-NIKON und bringt mindestens das gleiche Gewicht auf die Waage. Wie passt das zusammen? Ist nicht der Sensor das Maß aller Dinge? Welche Daseinsberechtigung hat eine Spiegelreflexkamera mit dem kleinen Sensor, wenn sie weder kleiner noch preiswerter ist als die "großen" Schwestern? NIKON hat mir freundlicherweise eine D500 zur Verfügung gestellt, um dieser Frage nachzugehen.

NIKON D500 - der erste Eindruck

Per Post habe ich ein unerwartet großes Paket von NIKON erhalten. Darin befinden sich bestens gepolstert eine D500 und ein AF-S 16-80 mm 1:2.8-4E ED. Gespannt packe ich beides aus, schraube das Objektiv an und nehme die Kamera in die Hand. Mein erster Eindruck: Das Ding ist überraschend leicht für seine Größe. Die D500 soll mit einem Magnesiumgehäuse ausgestattet sein, allerdings fühlt es sich an wie Kunststoff mit einem schwereren Kern irgendwo im Innern. Die Haptik ist warm, nicht metallisch kühl wie bei meinen anderen NIKONs. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das mag. 

Aber die Kamera wirkt keineswegs billig, ergonomisch ist das Ding mehr als gelungen. Die richtige Größe, die richtige Form, mit einem tief ausgeformten Griff für sicheren Halt, vom Gewicht her angenehm leicht, mit griffiger Haptik. Meine Hände finden blind die wichtigsten Bedienungselemente. Alles sitzt an der richtigen Stelle. Ich spüre, dass diese Kamera wie für meine Hände gemacht ist. Mehr, als irgendein anderes Aufnahmegerät, mit dem ich in den letzten Jahren gearbeitet habe. Mehr noch als die heiß geliebte F4, mit der ich vor dreißig Jahren in das NIKON-System eingestiegen bin. Mehr als die bedingungslos zuverlässige D200 und die wunderbaren, nach heutigen Maßstäben aber zu schweren Modelle D3 und D4. Sogar mehr als die schlanke D750 und die voluminöse D850, die schon ganz nah dran sind, und mit Sicherheit mehr als meine kantige Messsucherkamera oder die winzigen Vollformatkameras der Konkurrenz. Kurz, ich bin beeindruckt. 

Tolle Ergonomie: NIKON D500 mit AF-S 16-80 mm 1:2,8-4E ED, Foto: bonnescape

Oben: Die D500 - in ergonomischer Hinsicht ein ganz großer Wurf - zumindest für meine Hände.

Was kann die NIKON D500?

Die D500 ist seit Frühjahr 2016 auf dem Markt und natürlich kann sie eine Menge, wie alle modernen Digitalkameras. Aber welche Ausstattungsmerkmale sind mir für meine Arbeitsweise wichtig, neben den heutzutage selbstverständlichen Eigenschaften?

Bildschirm: Da ist zunächst ein großartiger Kameramonitor. Er kann nach oben und nach unten in die Horizontale geklappt werden und bildet mit einer fast doppelt so hohen Auflösung (2,4 Millionen Bildpunkte) ab wie der bereits sehr gute Monitor der D750. Ich schalte den Life view an für ein erstes Testfoto im unbeleuchteten Kellerflur, und der Monitor zeigt mir ein Bild, das viel heller und brillanter ist als die subjektiv wahrgenommene Realität. Dazu bietet das Ding auch noch Touch screen Funktionalitäten. So kann man mit zwei Fingern wie bei einem Smartphone in das Bild hinein- und wieder herauszoomen. Im Life view reicht eine leichte Berührung einer ausgewählten Stelle im Bild, um auf diese scharf stellen und auslösen, ohne dass man den Kameraauslöser dafür drücken müsste. Das geht schneller als das Verschieben des Autofokusfeldes mit den Knöpfen. Da die Kamera so griffig und leicht ist, kann man die D500 auch gut in der rechten Hand halten und mit der linken den Monitor bedienen. 

Praxistest NIKON D500: Rückansicht, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: Vergleich der Monitorbilder D500, D750, D4, Foto: bonnescape

Oben: Das erste Testfoto im Kellerflur mit ISO 1600 und offener Blende. D-Lighting und Rauschunterdrückung ausgeschaltet. So zeigt es der Life view der D500 (links), der D750 (Mitte) und der D4 (rechts). Ohne Tastenbeleuchtung ist die D750 hinsichtlich ihres Bedienungskomforts im Dunkeln etwas im Nachteil. Bei der D4 fehlt dagegen leider der schwenkbare Bildschirm.

Praxistest NIKON D500: Bildvergleich Kellerflur D500, D750, D4, Foto: bonnescape

Oben und unten: Das Bild aus der D500 ist etwas knapper belichtet als die beiden anderen und zeigt dank des kleinen Sensors die größte Schärfentiefe, aber auch das stärkste Rauschen in den Schattenpartien. Das Bild der D750 zeigt ebenfalls Rauschen und leidet in seiner Bildschärfe etwas unter dem schwächelnden AF 24-85 mm 1:2,8-4 D. Die D4 liefert mit dem AF-S 28-70 mm 1:2,8 ED das schärfste, rauschärmste und am besten belichtete Bildergebnis.

Praxistest NIKON D500: Detailvergleich Kellerflur D500, D750, D4, Foto: bonnescape

Gut ist im Life view auch der Wechsel zwischen Offenblend- und Abblend-Ansicht. Einmaliges Drücken der Abblendtaste an der Vorderseite der Kamera schaltet die abgeblendete Ansicht zur Kontrolle der Schärfentiefe ein, ohne dass sich die Bildhelligkeit ändert. Ein nochmaliges Drücken schaltet wieder auf Offenblende zurück. Die Abblendung wird am Monitor durch ein rundes Blendensymbol angezeigt. Weniger überzeugend gelöst finde ich das Umschalten zwischen den Ansichten mit Einstellhelligkeit und tatsächlicher Bildhelligkeit, bei der dann auch eventuelle Belichtungskorrekturen berücksichtigt werden. Dies erfolgt über die OK-Taste. Es wird aber nirgendwo angezeigt, welcher Modus gerade aktiv ist, so dass man sich leicht vertun kann. Sehr schön ist dagegen das Zusammenspiel mit der Spiegelvorauslösung. Ist letztere aktiviert, bleibt der Spiegel im Life view Modus dauerhaft hochgeklappt. Die D500 wird dann quasi zur "Spiegellosen Systemkamera", der Auslöseprozess wird flüsterleise und jegliche Bildverwacklung durch Eigenvibration wird vermieden.

Sucher: Das Sucherbild ist hell und erstaunlich groß für eine DX-Kamera. Einen nennenswerten Unterschied zur D750 kann ich nicht feststellen. Und selbstverständlich sieht man auch als Brillenträger das gesamte Sucherbild. Auch ein integrierter Okularverschluss zur Vermeidung von Lichteinfall bei Langzeitaufnahmen oder bei Fernsteuerungsaufgaben ist vorhanden. Gut so! Damit spart man sich das separate Plastikkäppchen, das im Eifer des Gefechts gern schon mal verloren geht.

Blitz & PC-E-Nikkore: Die D500 hat keinen integrierten Blitz. Das mag für manche Fotografen ein Nachteil sein. Ich war bei meinen Kameras, die einen hatten, immer froh darüber. Gebraucht habe ich die meist sehr schwachen Blitze allerdings derart selten, dass ich realistisch betrachtet auch darauf verzichten kann. Angesichts der High ISO Qualitäten moderner Digitalkameras gepaart mit dem Bearbeitungsspielraum des Raw-Formats schätze ich den Nutzwert integrierter Blitzunterstützung inzwischen eher gering ein. Entweder komme ich ganz ohne Blitz aus oder ich brauche einen richtig kräftigen, den ich dann separat dabei habe und vielleicht sogar entfesselt einsetze. Das Fehlen eines integrierten Blitzes hat jedenfalls den Vorteil eines kleineren Suchervorbaus. Somit erlaubt die NIKON D500 sogar die Verwendung des kurz gebauten PC-E 24 mm 1:3,5 ohne jegliche Einschränkungen hinsichtlich seiner Verstellwege oder der Bedienung der Einstellknöpfe.

Praxistest NIKON D500 mit dem AF-S 16-80 mm 1:2,8-4E ED, Foto: bonnescape

Oben: Die D500 mit dem AF-S 16-80 mm, 1: 2,8-4E ED. Das Objektiv ist ziemlich gut, die Gegenlichtblende finde ich allerdings sehr unförmig und hässlich.

Unten: Auch mit dem älteren AF-S 16-85 mm, 1:3,5-5,6G ED ergibt sich eine leistungsfähige Kombination. Gleiches Gewicht, aber etwas kompakter und mit schönerer tulpenförmiger Gegenlichtblende. Das Objektiv ist ebenfalls gut, ein detaillierter Vergleich mit seinem lichtstarken Nachfolger findet sich HIER.

Praxistest NIKON D500 mit dem AF-S 16-85 mm 1:3,5-5,6 ED, Foto: bonnescape

Joystick: Check! Die D500 hat einen zum Verschieben des Autofokusfeldes. Kleinigkeit, aber als Linksäuger ist das Ding für mich praktischer positioniert als die Multifunktionswippe, bei deren Bedienung mein Daumen immer mit der Nase kollidiert, wenn ich die Kamera am Auge habe.

Bedienelemente: Für mich sind alle wesentlichen Knöpfe an der richtigen Stelle. Wenn man schon mal mit NIKON DSLR gearbeitet hat, findet man sich schnell zurecht. Wie alle (semi-) professionellen Modelle verzichtet die D500 auf die vorwählbaren Motivprogramme. Stattdessen befinden sich links oben die Tasten für die wichtigsten Einstellparameter. Lediglich den Knopf für die ISO-Einstellung hat NIKON rechts oben neben dem für die Belichtungskorrektur platziert, was ich von anderen NIKONs nicht kenne. Im Einsatz stellt sich das allerdings als durchaus praktisch heraus. Alles, was mit dem Monitor zu tun hat, ist eh auf grandiose Weise gelöst. Auch die Knöpfe für das flotte Rein- und Raus-Zoomen, sofern man das nicht über den Touch screen tun möchte. Erfreulich finde ich auch, dass nicht nur das Schulter-Display, sondern auch alle Bedienelemente links und oberhalb des Monitors mit einer kurzen Bewegung des Ringschalters um den Auslöser beleuchtet werden können, so wie man das von NIKONs Top-Modellen kennt. Das habe ich bei diversen Nacht Shootings bereits schätzen gelernt.

Anschlüsse: Tja, was gibt es sonst noch zu erwähnen? Die D500 hat alles, was auch die anderen DSLR von NIKON haben und teilweise sogar deutlich mehr, und vor allem hat sie alles, was ich brauche. Auch die Synchro-Buchse für den Anschluss einer Studioblitzanlage oder für externe Blitze ohne NIKON-Kompatibilität und die 10-pin-Schnittstelle für die diversen Fernauslöser per Draht oder Funk. Für die Verbindung zum Rechner steht linksseitig eine USB-Schnittstelle mit dem neuartigen langen USB 3.0 Stecker zur Verfügung. Ich muss gestehen, dass ich das gar nicht ausprobiert habe. Der Kameramonitor ist derart groß, scharf und hochauflösend, dass ich gar nicht das Bedürfnis hatte, die Kamera bei meinen Shootings über ein Notebook zu steuern. Aus dem gleichen Grund habe ich auch die WLAN/WIFI-Funktionalität nicht getestet, zumal diese laut Angabe von Kollegen in ihrer Leistungsfähigkeit weit hinter der Konkurrenz zurückbleiben soll.* In diesem Punkt beschränke ich mich ausnahmsweise mal auf Hörensagen.

* Anmerkung vom 20.6.2019: Das hat sich mit dem neuen Firmware-Update inzwischen geändert. Siehe hier.

Praxistest NIKON D500: 10-pin-Schnittstelle und Synchrobuchse, Foto: bonnescape

Oben und unten: Das Schnittstellenangebot der D500 genügt professionellen Ansprüchen. Sowohl die Synchrobuchse als auch die 10-pin-Schnittstelle warten hinter schützenden Gummikappen auf den Anschluss von Blitzen und Fernauslösern. An der rechten Kameraseite finden sich ausserdem USB-Port, Mikrofon- und Kopfhörer-Anschluss sowie eine HDMI-Schnittstelle.

Praxistest NIKON D500: USB-Port, HDMI-Schnittstelle, Kopfhörer- und Mikrofon-Anschluss, Foto: bonnescape

Speed & Autofokus: Außerdem punktet die D500 noch mit einigen technischen Features, die so nur von dem Topmodell D5 erreicht oder übertroffen werden: Eine  hohe Bildfrequenz von rund 10 Bildern pro Sekunde und ein super-empfindlicher Autofokus mit 153 Messfeldern qualifizieren die Kamera für schnelle Motive. Ich bin jetzt weder Wildlife- noch Sport-Fotograf, aber nice-to-have ist das bei einer Allround-Kamera auf jeden Fall. Und eine nette Begleiterscheinung der vielen Meßfelder ist der Umstand, dass sich das aktive Autofokus-Meßfeld damit bis an den linken oder rechten Bildrand verschieben lässt. 

Oben: Bild 1 aus einer Serie von 19 Fotos, die mit ca. 10 Bildern/Sekunde im AF-C Modus mit 72 Meßfeldern aufgenommen wurden. Das AF Nikkor 80-200 mm 1:2,8 D ED war auf 200 mm eingestellt. ISO 800 ermöglichte Belichtungszeiten von 1/1250 Sekunde bei Blende 8. Der eingeblendete Crop ist ungeschärft.

Oben: Bild 11 aus der gleichen Serie. Der Autofokus hat sich vom ersten Bild an festgekrallt und bleibt auf dem Biker, obwohl dieser rasch näher kommt und sich ein entgegenkommendes Auto dazwischen drängt.

Oben: Bild 14 aus der gleichen Serie. Der Autofokus hat den Biker nicht den Bruchteil einer Sekunde aus den Fängen gelassen. Der noch nicht geschärfte Crop bildet sogar die Fliegen auf dem Scheinwerfer ab.

Oben: Nr. 19, das letzte Bild aus der Serie. Nach wie vor top fokussiert.

Oben: Auch bei wenig Kontrast trennt der Autofokus sicher den Vorder- vom Hintergrund. AF Nikkor 80-200 mm 1:2,8 D ED bei 200 mm mit Blende 6 und 1/2000 Sekunde.

Video: Ach ja, Filmen kann die Kamera natürlich auch. Das interessiert mich persönlich weniger, aber die Tatsache, dass die D500 als meines Wissens bislang einzige NIKON 4K-Videos produzieren kann, soll doch nicht unerwähnt bleiben (Anmerkung: Stand Mai 2018). Die Filmer unter den Lesern wird außerdem interessieren, dass das Videobild nochmals um den Faktor 1,5 gecropt wird, so dass der Bildwinkel im Vergleich zum Vollformat zweimal beschnitten wird. Für Wildlife-Videos sicher toll, für Superweitwinkel-Videos eher ein Hindernis.

Ein bisschen enttäuscht bin ich über die billig wirkende Schiebe-Mechanik der Verschlussklappe zum Speicherkartenfach. Die ist zwar bei den NIKONs unterhalb der Top-Profiklasse mittlerweile Standard, die Schalter- und Federmechanik von good old D200 & Co. oder bei D3/D4/D5 wirkt in meinen Augen aber wertiger.

Praxistest NIKON D500: Schulter-Display, klappbarer Bildschirm, Kartenfach-Klappe, Foto: bonnescape

Oben: Die D500 mit dem sensationellen, klappbaren Bildschirm, einem angenehm großen Schulter-Display und der etwas billig wirkenden Verschlussklappe für die Speicherkarten-Slots.

Wie bitte, eine Profi-Kamera mit APS-C Sensor?

Es wirkt wie ein Rückschritt in die Zeit der NIKON D2X, als der Hersteller seine Profi-Gemeinde eine gefühlte Ewigkeit lang auf eine ausgewachsene Sensortechnologie warten ließ. Viele verließen damals die APS-C Kameras der vermeintlich im Tiefschlaf liegenden Marke in Richtung Konkurrenz. Das ist lange vorbei, NIKON hat aufgeholt und die hochauflösenden Vollformat-NIKONs spielen heute ganz oben mit in der Liga. Hat DX, das NIKON-Kamerasystem rund um den kleinen APS-C Sensor, unter diesen Umständen heute abseits der preisgünstigen Einstiegsmodelle noch eine Daseinsberechtigung? Zumal dann, wenn der Vorteil der Kompaktheit zumindest auf den ersten Blick nicht die tragende Rolle spielt? Wenn die Bauweise nicht kleiner ist, das Gewicht nicht geringer und der Preis nicht niedriger, welche Gründe gibt es dann, in eine D500 zu investieren? Die (nach subjektiver Meinung meiner Hände) gelungene Ergonomie allein reicht dafür sicher nicht aus. 

Praxistest NIKON D500: im Vergleich mit D4 vs. D750, Foto: bonnescape

Oben: Die Kontrahenten, die für diesen Bericht zueinander gefunden haben. Links die D500 (21 Megapixel) mit dem AF-S 16-80 mm 1: 2,8-4E ED, rechts die D750 (24 Megapixel) mit dem AF 24-85 mm 1:2,8-4 D und hinten die D4 (16 Megapixel) mit dem AF-S 28-70 mm 1:2,8 ED.

Wir erinnern uns:

  1. Kleinerer Sensor bedeutet entweder weniger Auflösung oder aber kleinere Pixel in geringerem Abstand zueinander, sofern man auf die gleiche Auflösung kommen will wie bei einem größeren Sensor. Kleinere Pixel, die eng beieinander stehen, neigen wiederum zu stärkerem Rauschen und haben somit negativen Einfluss auf die Bildqualität -  insbesondere unter prekären Lichtverhältnissen.
  2. Der kleine Sensor kommt mit Objektiven aus, die einen kleineren Bildkreis haben und somit kleiner und leichter gebaut werden können. Vollformat-Objektive können ebenfalls verwendet werden. Genutzt wird dann nur der Sweet spot unter Verzicht auf die eher schon mal zur Unschärfe neigenden Randbereiche. Grundsätzlich ist das ein Vorteil, bei höheren Sensorauflösungen wird den Objektiven in der Bildkreismitte dann aber auch schon hohe Leistung abverlangt.
  3. Vollformat-Objektive erscheinen an DX-Kameras längerbrennweitig als an Vollformatkameras. Mit einem 200er Teleobjektiv habe ich also den Effekt eines 300ers, was zum Beispiel bei Sport- oder Tiermotiven ein Vorteil sein kann. Allerdings wird durch diesen Effekt auch aus einem Superweitwinkel ein gemäßigtes Weitwinkel-Objektiv, so dass der extreme Weitwinkelbereich bei DX-Kameras mit herkömmlichen Objektiven nicht so einfach zu erreichen ist.
  4. Der kleinere Sensor produziert Bildergebnisse mit tendentiell größerer Schärfentiefe. Das kann bei Landschaftsaufnahmen ein Vorteil sein und bei Portraits, die man mit einem ansprechenden Bokeh vom Hintergrund lösen möchte, ein Nachteil.

Alles toll, aber was ist nun mit der Bildqualität?

Man kann es drehen und wenden, der DX-Sensor hat sowohl Vor- als auch Nachteile und die D500 kann noch so toll ausgestattet sein: Entscheidend wird sein, ob die Kamera hinsichtlich ihrer Bildqualität mit den Vollformat-Schwestern konkurrieren kann. Genau das möchte ich im Folgenden mit einigen Bildbeispielen testen. D-Lighting und Rauschunterdrückung habe ich bei allen Beispielfotos abgeschaltet, um die Ergebnisse und ihre Vergleichbarkeit nicht durch irgendwelche kameraseitige Datenaufbereitung zu verfälschen. Bekanntlich geht die Rauschunterdrückung schnell zu Lasten der Detailschärfe und grundsätzlich macht man solche Dinge sowieso präziser im Rahmen der Nachbearbeitung am großen PC-Monitor.

Backsteinhaus: 

D500 mit AF-S 16-80 mm, 1: 2,8-4E ED bei Brennweiteneinstellung 26 mm, Blende 8 und ISO 400

Ausgewogenes, scharfes Bildergebnis, die 100% Crops sind noch ungeschärft. Die kissenförmige Verzeichnung (siehe Bordsteinrand) des ansonsten sehr guten Zooms bedarf bei Architekturmotiven einer korrigierenden Nachbearbeitung. Belichtung und Farb-Rendering können bei verschiedenen Brennweiten unterschiedlich ausfallen.

Nachtaufnahme: 

D500 mit AF-S Nikkor 14-24 mm 1:2,8 G ED bei Brennweiteneinstellung 21 mm, Blende 8 und ISO 1600

Subjektiv war es bereits völlig dunkel. Die Kamera war in Hüfthöhe auf einem Stativ befestigt. Mit dem nach oben geschwenkten Monitor, den im Dunkeln dezent beleuchteten Bedienungselementen und dem verwacklungsfreien Fokussieren und Auslösen per Touch screen sorgte die D500 für sehr komfortable Aufnahmebedingungen. Auf eine Steuerung per Notebook oder einen Funk- oder Drahtauslöser habe ich daher verzichtet. Das Bildergebnis ist scharf und vom Bildton her gut ausgewogen. Das in 100% Ansicht (siehe ooc Crop) erkennbare Rauschen in den mittleren und dunklen Tönen zeigt allerdings, dass der DX-Sensor hier an seine physikalischen Grenzen gerät.

Praxistest NIKON D500: Nachtaufnahme mit AF-S 14-24 mm, 1:2,8G ED, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: 100% Crop der Nachtaufnahme mit AF-S 14-24 mm, 1:2,8G ED, Foto: bonnescape

Parkszene: 

D500 mit AF-S 16-80 mm, 1: 2,8-4E ED bei Brennweiteneinstellung 24 mm, Blende 8 und ISO 200

D750 und D4 jeweils mit AF-S 28-70 mm 1:2,8 ED bei ca. 36 mm, Blende 8 und ISO 200

Die D500 belichtet tendentiell dunkler als die beiden anderen Kameras. Alle Crops haben eine gute Grundschärfe, in der Bildmitte gleichwertig. Im Randbereich sehe ich das Ergebnis der D500 leicht vorn (siehe Spatenbeschriftung), trotz des Top-Objektivs der beiden anderen. 

Praxistest NIKON D500: Testbild Parkszene, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: Testbild Parkszene, Crop Bildmitte mit D750 vs. D4, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: Testbild Parkszene, Crop Bildrand mit D750 vs. D4, Foto: bonnescape

Mauermotiv:

D500 mit AF-S 16-80 mm, 1: 2,8-4E ED bei Brennweiteneinstellung 50 mm, Blende 8 und ISO 200

D750 und D4 jeweils mit AF-S 28-70 mm 1:2,8 ED bei ca. 70 mm, Blende 8 und ISO 200

Die ungeschärften 100% Crops zeigen eine durchweg gute Grundschärfe. Ich sehe die D4 knapp vorn, gefolgt von der D500. Das Ergebnis aus der D750 scheint ein wenig weicher, ist aber aufgrund der höheren Pixelzahl auch das größte, so dass die drei Ergebnisse in punkto Schärfe als ebenbürtig anzusehen sind. Der D500 kommt bei diesem plastischen Motiv auch ihre größere Schärfentiefe zugute.

Praxistest NIKON D500: Testbild Mauermotiv, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: Testbild Mauermotiv, Crop Bildmitte mit D750 vs. D4, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: Testbild Mauermotiv, Crop Bildrand mit D750 vs. D4, Foto: bonnescape

Motiv Blätterwand:

D500 mit AF-S 16-80 mm 1:2,8-4E ED bei Brennweiteneinstellung 16 mm, Blende 8 und ISO 200

D750 mit AF 24-85 mm 1:2,8-4 D bei 24 mm, Blende 8 und ISO 200

Den Crop habe ich der Bildmitte entnommen. Das DX-Foto wirkt insgesamt etwas knackiger, was aber auch dem kühleren Bildton zuzuschreiben ist.

Praxistest NIKON D500: Testbild Blätterwand, Foto: bonnescape
Praxistest NIKON D500: Testbild Blätterwand, Crop Bildmitte D500 vs. D750, Foto: bonnescape

Anmerkung: Ich zeige hier in dem Bericht über die D500 nur einige repräsentative Bildbeispiele. Wer die kompletten Bildserien mit durchdeklinierten Bendenwerten sehen möchte, kann diese gern über das Kontaktformular bei mir anfordern. Eventuell zeige ich die aber demnächst auch mal im Rahmen eines Objektiv-Vergleichs.

Fazit: Die Große mit dem kleinen Sensor

Die D500 ist in meinen Augen eine konsequent als Reise- und Immerdabei-Kamera konzipierte, kompakte Variante des Spitzenmodells D5. Ich denke, dass der kleinere Sensor in Kauf genommen wurde, um auch bei der Auswahl der Objektive Gewicht und Größe einsparen zu können. Dass die D500 immer noch ein bisschen größer und mit 860 g noch ein paar Gramm schwerer ausfällt als ihre Vollformatschwester D750, relativiert sich durch die Auswahl der kompakten DX-Objektive. Ausgestattet mit dem sehr ordentlichen AF-S Nikkor 2,8-4/16-80 mm wird die D500 zu einer Kamera mit weniger als 1,4 kg Mitnahmegewicht. Dafür bietet sie eine umfangreiche Ausstattung für alle möglichen Aufnahmezwecke, die sonst nur bei den erheblich schwereren und teureren Profi-Boliden zu finden ist. 

Mit dem hochauflösenden Touch screen Monitor, der superschnellen Bildrate, dem Autofokus-System aus der D5 und dem professionell ausgestatteten Gehäuse hat die D500 im Vergleich zur D750 mit einem nur geringfügig höheren Preis* in fast allen Punkten die Nase vorn (*Preisvergl. Stand Mai 2018). Dass der kleinere Sensor auch in Sachen Bildqualität unter normalen Lichtverhältnissen mindestens gleichzieht, zeigen die Bildbeispiele oben. Auch bei wenig Licht und hohen ISO Werten liefert die D500 noch brillante und ausgeglichene Bildergebnisse. Im Vergleich setzt sich dann allerdings der größere Sensor der Vollformatkamera durch und weist die D500 mit sichtbar geringerem Rauschen in die Schranken. 

Im Superweitwinkel-Bereich ergeben sich bei den zur Verfügung stehenden Objektiven sowohl hinsichtlich der Auswahl als auch der Qualität gewisse Einschränkungen. Auch die hauseigenen Tilt-/Shift-Nikkore werden mit ihrem Bildwinkel durch den Crop-Faktor ziemlich unspannend, wenn wir mal das neue, sündhaft teure 19 mm PC-E außen vor lassen. Ob das eine Rolle spielt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich benötige zu einer "Reise- und Immerdabei-Kamera", um den Begriff nochmal zu bemühen, nicht unbedingt Objektiv-Spezialitäten. Da nehme ich lieber ein oder zwei Allround-Linsen mit, um für eine gewisse Motiv-Bandbreite gewappnet zu sein.

Vom Handling her empfinde ich die D500 als perfekt. Das Arbeiten mit dieser Kamera war mir sowohl aus der Hand als auch vom Stativ eine wahre Freude. Den Monitor mit seiner Touch screen Funktionalität halte ich für derart gut gelungen, dass ich es gar nicht oft genug betonen kann.

Fazit: Die NIKON D500 ist eine Profi-Kamera im Leichtbaugehäuse mit komfortabler Top-Ausstattung und einer Qualifikation für alle Arten von Motiven, was sowohl statische als auch schnelle, bewegte Bildsituationen einschliesst. Dazu kommt der Vorteil, die kleineren und leichteren DX-Objektive nutzen zu können, und - das Wichtigste zum Schluß - eine überzeugende Bildqualität, die von den Schwestermodellen mit Vollformatsensor erst dann übertroffen wird, wenn es dunkel wird. DX lives! 

Praxistest NIKON D500: Ansicht von oben mit dem AF-S 16-80 mm 1:2,8-4E ED, Foto: bonnescape

Copyright 2018 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de

Danke an den NIKON Professional Service für die vorübergehende Leihgabe der D500

Hinweis: Mein Bericht gibt unbeeinflusst meinen Eindruck von und meine Erfahrungen mit den beschriebenen Produkten wieder. Außer der Tatsache, dass ich Fotogeräte dieser Marke einsetze, habe ich keine Verbindung zur Firma Nikon, erhalte keine Vergütung für diesen Bericht und habe die hier beschriebenen Geräte zum ganz normalen Preis im Fotofachhandel gekauft oder temporär ausgeliehen. 


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Kommentare: 20
  • #1

    Dani (Mittwoch, 16 Mai 2018 18:24)

    Ich bin durch instagram auf deine tests aufmerksam geworden. Vielen Dank, du hast mir viel Zeit gespart und bei meiner Entscheidung geholfen :-)
    Liebe Grüße
    Dani

  • #2

    Klaus (admin) (Donnerstag, 17 Mai 2018 11:51)

    @ Dani: Danke, das freut mich!
    LG, Klaus

  • #3

    Andreas (Donnerstag, 17 Mai 2018 13:19)

    Mal wieder ein sehr interessanter, informativer und kurzweilig zu lesender Bericht. Hat mir sehr gut gefallen! Darf man den teilen?

  • #4

    Klaus (admin) (Donnerstag, 17 Mai 2018 13:47)

    @Andreas: Ja gern, mit Urheberangabe und aktiver Verlinkung auf www.bonnescape.de
    Danke fürs positive Feedback. :-)

  • #5

    Udo A. (Donnerstag, 24 Mai 2018 20:16)

    Hallo Klaus,
    APSc macht auch im Zeitalter von "FF" noch sehr viel Sinn. Insbesondere in Verbindung mit einem (Kipon) Shiftadapter. Das geht natürlich nur mit Spiegellosen Systemen. Einige meiner "alten" Nikkore werden so zu hervorragenden Shiftobjektiven aufgewertet.

    Auch wenn ich ca. 95% meiner Nikon Ausrüstung verkauft habe, meine Nikon F3 HP und Fujifilm S5 pro (Nikon D200) sowie eine "Handvoll" Nikkor Objektive werde ich niemals wieder her geben.

    Dein Praxis-Bericht hat mir so gut gefallen, dass ich meine beiden Kult Nikons (Fuji) wieder mal reaktivieren werde.

    Viele Grüße, Udo

  • #6

    Klaus (admin) (Freitag, 25 Mai 2018 10:16)

    Hallo Udo,
    das freut mich wirklich sehr. :-)
    Das sind auch Kameras, die einfach Spaß machen! So wie meine D200 und meine F4.

    Sehr interessant, Dein Hinweis auf den Shiftadapter. Da werde ich mal recherchieren.

    Herzliche Grüße, Klaus

  • #7

    Udo A. (Sonntag, 27 Mai 2018 14:54)

    Hier eine kleine Hilfe zu Deiner Recherche :-) https://www.flickr.com/photos/udoafalter/17903670769/
    https://www.flickr.com/photos/udoafalter/18062907266/in/photostream/

    Um auch wirklich alle - noch so kleinen - "Ausrichtfehler" zu eliminieren, bearbeite ich meine Bilder zusätzlich mit der Software Shift N von Dr. Marcus Hebel.

  • #8

    Klaus (admin) (Montag, 28 Mai 2018 10:08)

    Starke Fotostrecke, Udo! Danke für die links.
    Besonders die Schwarzweiss-Arbeiten mit "Abandoned Places" Optik gefallen mir sehr gut.
    Die Adaptierung des Nikkor an einer Fuji, das habe ich so noch nie gesehen. Bietet der Sucher der Kamera dabei irgendeine Fokusunterstützung (Peaking, Lupe o.Ä.)?

  • #9

    Udo A. (Montag, 28 Mai 2018 12:06)

    Hallo Klaus, danke für die Blumen. :-)))

    Hier sieht man sozusagen das erste Tilt/Shift Zoomobjektiv der Welt. ;-)
    Die Kamera bietet mehre Möglichkeiten der manuellen Focus-Unterstützung sowohl im Sucher und auf dem (Schwenk)Display an. Ich bevorzuge dabei die Peaking Unterstützung. Das abgebildete Nikkor 2,8-4/24-85 mm habe ich mir extra für diesen Adapter angeschafft, da es besonders gut "digital-tauglich" ist. Verwende es aber auch an meiner Nikon F3.

  • #10

    Klaus (admin) (Montag, 28 Mai 2018 12:27)

    Hallo Udo, ja, allerdings, das Tilt/Shift-Zoom :-)
    Spannend, dass die Fujis da mehr bieten. Besonders eine Lupenfunktion schätze ich sehr bei manueller Fokussierung. Die SONY Alpha 7 s I+II beschränken sich leider auf Fokus Peaking als Fokusunterstützung bei sogenannten "unerkannten" Fremdobjektiven. Da arbeite ich nicht so gern mit, weil mich die farbige Konturüberlagerung bei der Bildgestaltung stört. Das war für mich ein wesentlicher Grund, die SONYs nicht mehr einzusetzen (siehe mein Post vom 26.11.17 zur 7 s II mit LEICA-Objektiven).
    Das 24-85er hatte ich auch mal und habe es wegen seiner Kompaktheit bei relativ hoher Lichtstärke geschätzt.

  • #11

    MBfoto (Donnerstag, 09 August 2018 12:52)

    Super, super, super, dein Bericht!
    Hilft mir sehr bei meiner Entscheidung.
    Komme von der D3 und tendierte zuletzt zur D750, aber irgendwie überzeugt mich das Gehäuse nicht. Meine Bedenken wegen Bildquali von DX hast du nun ausgeräumt. Jetzt ist die D500 mein Favorit. Aber vielleicht warte ich noch, was Nikon an Spiegllosen zur Photokina bringt.
    Gruß, Mario

  • #12

    Klaus (admin) (Donnerstag, 09 August 2018 13:41)

    @ Mario: Vielen Dank. Freut mich, wenn mein Bericht hilfreich ist.
    Ich selbst finde das Gehäuse der D750 sehr gut (siehe mein Post zur Kamera). Wenn du aber eine D3 gewohnt bist, kann ich mir vorstellen, dass dir die D500 mehr liegt. Hinsichtlich der Bildqualität brauchst du dir wegen dem DX-Sensor keine Sorgen zu machen. Es sei denn, du machst überwiegend Nachtaufnahmen.
    Wenn Gewicht und Größe der Kamera wesentliche Argumente für dich sind, ist es vielleicht tatsächlich eine gute Idee, mit einer finalen Kaufentscheidung noch die Photokina abzuwarten.
    LG, Klaus

  • #13

    Wolfgang Brodil (Samstag, 01 September 2018 01:30)

    Danke. bin - neben diversen videokameras, zuletzt panasonic HC-X1 - auch nikonian, und habe mir nunmehr die d500 zugelegt. treffend, was du da schreibst. ein unfassbares teil, nach D7000 oder D90 :)

  • #14

    Klaus (admin) (Samstag, 01 September 2018 10:57)

    Hallo Wolfgang,
    viel Spaß mit Deiner D500!
    Ich habe mir im Nachgang zu meinem Test übrigens auch eine gekauft und habe es bisher nicht bereut.
    LG, Klaus

  • #15

    Mike (Sonntag, 16 September 2018 19:03)

    Wofür also der ganze Vollformat Hype, wenn DX so nah dran ist - oder sogar besser?

  • #16

    Klaus (admin) (Sonntag, 16 September 2018 21:30)

    @Mike: Na ja, ich bin schon ein Befürworter der "Size matters" Philosophie. Je größer der Sensor, desto tendentiell besser die Bildqualität. Das gilt heute noch wie zu analogen Zeiten. In der Praxis spielen jedoch noch viele weitere Faktoren eine Rolle, so dass eine Vollformatkamera nicht zwangsläufig bessere Bildqualität liefern muss als eine mit kleinem Sensor. Man denke nur an Fujifilm. Fuji X-Kameras sind bekannt für ganz hervorragende Bildqualität, Fuji hat aber keine einzige Vollformatkamera im Programm. Mit Ausnahme der GFX haben die alle kleine Sensoren.

  • #17

    Bernd (Mittwoch, 28 November 2018 14:34)

    Ich habe die Kamera auch seit mittlerweile 3 Monaten. Eine großartige Kamera! Vor allem für Naturfotografen.

  • #18

    Wilhelm B. (Samstag, 11 April 2020 19:22)

    Yes, DX lives! Eine Super-Kamera. Die D500 kann alles, was ich brauche und lässt keine Wünsche offen. Das ganze andere Zeug habe ich inzwischen abgespeckt, nachdem es monatelang ungenutzt blieb.
    Frohe Ostern!
    Willi

  • #19

    Heinz Zumbühl (Dienstag, 02 Juni 2020 08:30)

    Hallo Klaus, vielen Dank für Deinen tollen Bericht.Ich bin Naturfotograf und schätze deswegen den Crop-Faktor der D500 sehr. Ich arbeite meistens zusammen mit dem Nikon 4.0/600 und 1.4x Konverter. So komme ich umgerechnet auf Vollformat auf 1260mm. Ab und zu stört mich etwas das Rauschen in den dunklen Bereichen.(Fotografiere meistens mit ISO 320) Ich habe jetzt mal die interne Rauschunterdrückung ausgeschalten, mal sehen, ob es besser wird. In eienm anderen Bericht schreibst Du, dass man eher etwas überbelichten sollte. Das geht leider nicht immer gut. Es gibt viele Vögel (Schwäne, Silber und Seidenreiher) die weiss sind. Da muss ich eine 0.7 Blende Unterbelichtung machen, um die Struktur der Federn noch zu sehen. Gerade bei Sonnenschein sehr schwierig. Es braucht dazu für jede Aufnahme viel Fingerspitzen-Gefühl. Ich habe neben der D500 auch eine D810. Für Tieraufnahmen kommt aber meistens nur die D500 zum Einsatz. (Ausnahme Makro).
    Viele Grüsse aus der Schweiz

    Heinz
    hezumbi@hotmail.com

  • #20

    Klaus (admin) (Dienstag, 02 Juni 2020 11:43)

    Hallo Heinz,
    vielen Dank für dein positives Feedback und die interessante Fallschilderung. Tolle Vogelaufnahmen auf deinen Seiten. Danke für den Link. Tatsächlich hat der Sensor der D500 so einige Reserven, die eine kontrollierte Überbelichtung erlauben, ohne dass die Lichter aufreißen.
    Wenn du allerdings einen weißen Vogel zum Beispiel vor einem dunklen Hintergrund fotografierst, wird die Belichtungsautomatik, die ja immer bestrebt ist, eine durchschnittliche Belichtung entsprechend dem Helligkeitswert von Neutralgrau herzustellen, bereits für eine Überbelichtung des Vogels sorgen. Der dunkle Hintergrund veranlasst die Kamera, zwecks Aufhellung mehr Licht auf den Sensor zu lassen, und das ist für den eh schon hellen Vogel dann zu viel. Da ist es völlig richtig, diesem Effekt mit einer Minuskorrektur zu begegnen. Hast du schon mal damit experimentiert, die Belichtungsmessung auf Spotmessung zu stellen, um die Einflussnahme des Hintergrunds auf das Messergebnis zu reduzieren?
    Beste Grüße
    Klaus