Der selbstgemachte Fotokalender ist erwachsen geworden ....
Blanko-Kalender mit eingeklebten Fotos sind sowas von out. Heute gestaltet man Fotokalender selbst und lässt sie online drucken. Digitaldruck und Inkjet-Fotodruck machen die Fertigung von einzelnen Exemplaren möglich und bezahlbar. Wie das funktioniert, wie lange es dauert und welche Qualität man erwarten kann, habe ich mit einigen Kalendern bei Fotokalender.com getestet.
Wegen des erhaltenen Testgutscheins ist dieser Bericht gemäß § 5a Absatz 4 UWG als WERBUNG gekennzeichnet.
Fotokalender – beliebtes Mittel zur Bildpräsentation
Einen Fotokalender selbst zu gestalten war in meiner Familie seit jeher ein beliebtes Mittel, um unsere Bilder an die Wand, aufs Kaminsims oder auf den Schreibtisch zu bringen. Vorbei sind allerdings die Zeiten, in denen wir unsere ausbelichteten Fotos mit Klebestift oder Fotoecken so einigermaßen gerade auf Blanko-Kalenderseiten geklebt haben, um Oma mit den dick auftragenden, vom Leim gewellten Papierheftchen zu Weihnachten eine Freude zu machen. Dank moderner Drucktechniken hat der selbstgemachte Fotokalender heute ein professionelleres Erscheinungsbild. Wenn man Großbilddrucke oder Fotobücher online gestalten und bestellen und innerhalb weniger Tage nach Hause liefern lassen kann, dann geht das natürlich auch mit einem Fotokalender.
Ich habe mir den deutschsprachigen Webshop Fotokalender.com ausgesucht, um einige Fotokalender zum Selbstgestalten auszuprobieren. Betreiber des Shops ist dem Impressum zufolge das schwedische Unternehmen Photoconnect AB. Produziert werden die Kalender bei der Digital Print Group in Nürnberg, und von dort aus werden sie auch zum Kunden geliefert. Ich möchte mir anschauen, wie ich einen Fotokalender online selbst gestalten kann, welche Arbeitsschritte dafür erforderlich sind und wie mich die Software dabei unterstützt. Und dann bin ich natürlich gespannt, wie lange es dauert, bis ich meinen eigenen Fotokalender in den Händen halte und ob er meine qualitativen Erwartungen erfüllt.
Oben: Dekorative Präsentation der eigenen Fotos als großformatiger Wandkalender für 2023.
Umfangreiches Sortiment auf Fotokalender.com
Die Grundidee, in einem selbstgestalteten Kalender eigene Fotos zu präsentieren, ist nicht neu. Ich erinnere mich, dass es bei den guten alten Blanko-Kalendern dafür nicht so viel Auswahl gab. Ein Rechteckformat mit etwas stärkerem, aber für das Aufkleben immer noch zu dünnem Papier, Platz für die Bilder und ein dezentes Kalendarium am unteren Seitenrand. Das Ganze dann wahlweise mit weißen oder schwarz gedruckten Seiten. Das war's.
Bei Fotokalender.com suche ich mir zunächst einen Kalender aus und kann dabei aus einem umfangreichen Sortiment wählen mit vielen Kalenderarten und Formaten für unterschiedliche Anwendungszwecke. Vom kleinen Aufstellkalender für den Schreibtisch ab 9,95 €* über den Terminplaner und den Wochen- oder Dreimonatskalender bis hin zum mehr oder weniger großformatigen Wandkalender scheinen alle gängigen Varianten vertreten zu sein. Selbst der Familienkalender mit eigenen, individuell mit Namen versehenen Spalten für jedes Familienmitglied ist dabei. Das größte Exemplar ist der spiralgebundene Monatskalender für die Wand, der bis zu einer Größe von DIN A3 realisiert werden kann und je nach gewähltem Papier zwischen 19,95 und 29,95 €* kostet. Als Kunstkalender für die großformatige Präsentation meiner Fotos interessiert mich dieses Format am meisten.
* Aktuelle Preisangaben bei Fotokalender.com zum Zeitpunkt dieses Tests, inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten.
Die Auswahl des Papiers bestimmt die Drucktechnik
Mit der Auswahl des Papiers lege ich auch die Technik fest, mit der mein Kalender produziert wird. Bei Fotokalender.com stehen zwei verschiedene Papiere zur Verfügung: Standard ist ein mattgestrichenes Bilderdruckpapier mit einer Grammatur von 300 g/qm. Ohne bisher ein Exemplar in den Händen zu haben, scheint mir das Kartongewicht schon mal gut bemessen und per Digitaldruck ist im besten Fall ein offset-ähnliches Druckergebnis zu erwarten. Alternativ gibt es ein hochglänzendes, beschichtetes Fotopapier, das im Inkjet-Fotodruck verarbeitet wird und die Anmutung echter Fotos vermittelt.*
* Weiterführende Informationen zu verschiedenen Drucktechniken siehe z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Drucktechnik
Kaum Grenzen bei der individuellen Gestaltung
Das Kalendarium kann ich mit verschiedenen Einstellungen inhaltlich individualisieren, etwa mit dem gewünschten Startdatum, dem ersten Wochentag, der andersfarbigen Anzeige von Wochenenden und Feiertagen oder mit der Sprache, in der die Wochentage bezeichnet sind. Auch das terminliche Einbinden von individuellen Ereignissen – sei es ein Geburtstag, eine Fachmesse oder eine Ausstellungseröffnung – ist möglich. Für die Gestaltung der einzelnen Kalenderblätter bietet Fotokalender.com eine Vielzahl von Design-Vorlagen, die sich in der Typographie des Kalendariums, in der mehr oder weniger üppigen Verwendung von Schmuckformen und in dem Bereich, in den später die Bilder eingefügt werden, unterscheiden. Ich empfinde es als praktisch, zunächst aus dem umfangreichen Angebot eine Designvorlage zu wählen, die meinen Vorstellungen nahe kommt, und diese dann abzuändern. Dafür stehen vielfältige Schriftarten zur Verfügung, ebenso wie die Möglichkeit, Elemente per Drag & Drop in die Seiten hineinzuziehen. Hinsichtlich der Fotos finde ich keine Vorgaben, welche Größe, Farbraum und Profilierung die betreffenden Dateien aufweisen sollten. Getreu der Regel, dass sich Bilder meist gut verkleinern, aber selten ohne Qualitätsverlust vergrößern lassen, belasse ich meine Bilder aus der Kaisersruh-Serie in der Maximalgröße und im 8-Bit RGB-Farbraum, der theoretisch mehr Farben transportieren kann, als sich auf Papier drucken lässt und somit einige Reserven beinhaltet. Damit das Hochladen der Dateien nicht zu lange dauert, stelle ich alle Bilder als JPEGs bereit. Wie ich später feststelle, lassen sich andere Dateiformate als JPEG und PDF von der Bearbeitungsplattform aus auch gar nicht auswählen.
Meinen Fotokalender 2023 online erstellen
Die Bearbeitung meines Kalenders ist bei Fotokalender.com komplett online-basiert, d.h., ich muss keine Software auf meinem Rechner installieren. Mein Kalender wird als Projekt angelegt, das ich von verschiedenen Rechnern aus jederzeit aufrufen kann, um daran weiterzuarbeiten. Voraussetzung dafür ist das Anlegen eines Accounts mit meinem Namen, meiner Email-Adresse und einem Passwort. Eine Anschrift wird erst dann verlangt, wenn ich mein Kalenderprojekt über den Warenkorb zur Produktion freigebe.
Rechts: Screenshot des Bearbeitungsfensters (Ausschnitt). Wenn ich ein Bild markiere, werden die Einstellmenüs für die Bildbearbeitung eingeblendet.
© Fotokalender.com / bonnescape.de
Im Editor-Modus sind die Bearbeitungsparameter über eine Werkzeugleiste am linken Seitenrand zugänglich. Für die Einbindung von Fotos, Schmuckelementen, Texten, Hintergründen sowie für die Formatierung des Kalendariums stehen hier eigene kleine Menüs zur Verfügung. Die Arbeitsfläche zeigt immer nur ein Kalenderblatt an, das über eine Laufleiste am unteren Seitenrand ausgewählt werden kann. Markierte oder neu eingefügte Elemente auf dem angezeigten Blatt sind von einer gestrichelten Linie mit blauen Anfasspunkten umgeben. Mit gedrückter Maustaste kann man diese zum Verschieben oder zur Größenänderung verwenden. Zum Verschieben des Bildes innerhalb des Rahmens dient das blaue Pfeilkreuz auf der Bildfläche. Die Arbeitsweise im Editor setzt auf allgemein Bekanntes. Wer schon einmal mit einem Gestaltungsprogramm am Rechner gearbeitet hat, wird mit den meisten Funktionen auf Anhieb zurechtkommen. Lediglich ein paar Eigenarten wollen ausgetüftelt werden. So habe ich auf dem Deckblatt meines Kalenders den Titel zusammen mit der Jahreszahl als einheitlich gesperrten Schriftzug platziert. Die Auswahl der Schrift, das Färben in Dunkelgrau und das präzise Anordnen auf Mittelachse sind mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen schnell und komfortabel erledigt. Wahrscheinlich ist die in den Titel integrierte Jahreszahl aber im Template nicht so vorgesehen, denn es verbleibt eine weitere Jahreszahl in einem eigenen Textfeld auf dem Deckblatt und weigert sich hartnäckig, zu verschwinden. Eventuell ist das betreffende Textfeld mit dem Projekttitel oder dem gewählten Kalendarium verknüpft. Es lässt sich formatieren, verschieben und in der Größe verändern. Ich kann es aber nicht löschen, nicht inhaltlich bearbeiten, nicht aus dem Druckbereich hinausschieben und auch nicht hinter anderen Elementen verstecken. Ich könnte das Problem lösen, indem ich dieses "Pflichtfeld" in meinen Titel integriere und in der Formatierung und im Stand anpasse. Das erscheint mir aber unpraktisch. Und so gleiche ich schließlich die Textfarbe an das Weiß des Hintergrundes an, so dass die zusätzliche Jahreszahl zwar noch vorhanden, aber nicht mehr sichtbar ist.
Freundlicher und hilfsbereiter Kundenservice
In einem anderen Fall wende ich mich per Kontaktformular an den Kundenservice. Ich bin schon bei der Bearbeitung, da fällt mir auf, dass das Kalendarium der von mir gewählten Designvorlage das des Jahres 2022 ist. Im Juni macht man eigentlich keinen Kalender mehr für das laufende Jahr. Ich finde aber kein Bearbeitungsmenü, wo ich das aktualisieren kann. Meine am späten Nachmittag verschickte Anfrage erhält schon am nächsten Morgen kurz nach 8 Uhr Antwort. Eine nette Service-Mitarbeiterin empfiehlt mir, mein Projekt im Auswahlmenü mit einem Klick als Variante zu öffnen und in dem sich daraufhin öffnenden Kalendariumsfenster neue Grundeinstellungen vorzunehmen. Falls das nicht funktioniere, könne man das auch gerne für mich umstellen. Das freundliche Angebot nehme ich nicht wahr, denn es klappt danach auf Anhieb.
Rechts: Screenshot des Bearbeitungsfensters (Ausschnitt) mit den Einstellmenüs für die Bearbeitung des Kalendariums. Diese werden eingeblendet, wenn ich auf irgendeiner Kalenderseite das Kalendarium anklicke.
© Fotokalender.com / bonnescape.de
Für die Gestaltung des Kalendariums stehen vielfältige Formatierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dabei lässt sich das Kalendarium auf jedem einzelnen Kalenderblatt individuell gestalten. Ist dagegen eine einheitliche Formatierung gewünscht, legt man diese auf einem beliebigen Kalenderblatt nur einmal fest und klickt dann auf den Button "Für alle übernehmen". Hat man einmal verstanden, dass die Typografie von Werktagen und Wochenenden in einem Menü und die von Feiertagen, Ereignissen und Schulferien in einem anderen Menü versteckt sind, und dass die Einstellungen im zweiten Menü diejenigen des ersten Menüs überschreiben können, aber nicht umgekehrt, lässt sich alles wunschgemäß einrichten. Falls man sich dennoch mal irreversibel verrannt hat, – weil zum Beispiel die farbige Markierung der Wochenenden nicht mehr angezeigt wird, wenn diese sich innerhalb der Schulferien befinden, es sei denn, der Sonntag ist ein Feiertag, – hilft auch hier der Tipp der freundlichen Kundenservice-Mitarbeiterin, das aktuelle Projekt in eine Variante zu kopieren und in dem sich dann öffnenden Fenster die Einstellungen für das Kalendarium neu zu setzen, bzw. im vorliegenden Fall die Anzeige der Ferientage zunächst nochmal auszuschalten.
Und was ist mit den Fotos?
Das Platzieren der Fotos in meinen Kalender ist per Drag & Drop aus einem Bildmenü am linken Seitenrand schnell erledigt. Vorher habe ich die Bilder, die in meinem Fotokalender erscheinen sollen, dort hinein importiert. Dieser Upload kann sowohl vom lokalen Rechner oder vom eigenen Social Media Account (aktuell Facebook, Instagram, Google Drive oder OneDrive) aus erfolgen. Damit ich bei meiner Kalendergestaltung kein Bild vergesse oder doppelt einbinde, wird neben der Vorschau mit einem kleinen runden Zahlenfeld angezeigt, wie oft sich das betreffende Bild im Kalender befindet. Das finde ich sehr praktisch. Bilder, die auf den Kalenderblättern platziert sind, können auf vielfältige Weise bearbeitet, mit dem Rahmen verschoben, skaliert oder gedreht oder innerhalb ihres Rahmen verschoben und gezoomt werden, um Ausschnitte festzulegen. Selbst ein Morphing des rechteckigen Rahmens, z. B. in eine Kreis-, Oval- oder Herzform, ist möglich. Ein Klick auf das jeweilige Bild öffnet dazu ein umfangreiches und komfortabel zu bedienendes Bearbeitungsmenü. Hinweise auf unzureichende Auflösung* oder andere qualitätsmindernde Bildmerkmale sehe ich übrigens nicht. Ein testweise in meinem Kalender platziertes Bild mit sehr geringer Auflösung lässt sich bis in den Warenkorb hinein transferieren, ohne dass ein Hinweis erfolgt, dass damit kein ordentliches Druckergebnis* möglich ist. Auf die Qualität der verwendeten Bilddateien muss man als Kunde also selbst achten – eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber manche Bilddienstleister, z.B. im Buchdruck, bieten heutzutage ein solches Testing.
* Eine Tabelle zu verschiedenen Bildauflösungen in der Digitalfotografie und deren Bezug zu verschiedenen Druckgrößen gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildauflösungen_in_der_Digitalfotografie
Rechts: Screenshot des Bearbeitungsfensters (Ausschnitt) mit den Menüs für den Import der Bilder.
© Fotokalender.com / bonnescape.de
Die Gestaltung meines Fotokalenders 2023 ist abgeschlossen. Über den Button spiele ich das Projekt in den Warenkorb und füge noch eine Variante auf dem anderen Papier hinzu. Die weiteren Schritte bis zum Absenden des Auftrags mit Angabe der Lieferanschrift, Anzahl der zu fertigenden Exemplare und Zahlungsabwicklung entsprechen den üblichen Verfahrensweisen von Online Shops.
Oben: Einmal auf mattem Bilderdruckpapier (rechts) und einmal auf echtem Fotopapier (links). Beide Varianten sind gut verarbeitet und vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Unterschiedliches Papierweiß sorgt beim Fotopapier für eine leicht kühlere Bildanmutung und de Typografie wirkt ein wenig diffuser.
Die druckfrischen Fotokalender 2023 werden geliefert.
Nur vier Arbeitstage später: Schneller als erwartet sind meine beiden Fotokalender knicksicher verpackt angekommen. Beide Versionen, die auf Bilderdruckpapier und die auf Fotopapier, gefallen mir gut. Die Farb- und Tonwertwiedergabe der Bilder ist ansprechend und liegt in dem Bereich, den ich erwartet habe. Die Bilder der betreffenden Serie sind schon mehrfach gedruckt worden und insbesondere der auf Bilderdruckpapier gefertigte Kalenderdruck ist farblich sehr nah bei meinen früheren Ergebnissen. Im Gegensatz zu dem angenehmen, leicht warmweißen Farbton dieses Papiers hat das Echtfotopapier des anderen Kalenders eine kaltweiße Farbtendenz. Das dürfte der Grund dafür sein, dass auch die enthaltenen Bilder im Druck eine Nuance bläulicher erscheinen. Das fällt allerdings nur im direkten Vergleich auf.
Die mattgestrichene Oberfläche des Bilderdruckpapiers wirkt edel und ist von der Haptik her angenehm glatt. Das begünstigt das hervorragende Druckergebnis. Bilder und Schriften sind für das bloße Auge detailreich und kantenscharf. Knackige, gesättigte Farbbilder lassen in ihrer Druckwiedergabe kaum etwas zu wünschen übrig. Aber auch bei großflächigen monochromen Bildteilen, wie z.B. Flächen von blauem Himmel, ist die Wiedergabe sehr gleichmäßig. Sogar bei Schwarzweißbildern ist die Rasterung so dezent, dass der Bildeindruck nicht durch Körnigkeit und wolkige Unregelmäßigkeiten getrübt wird. An dieser Druckqualität aus der Digitaldruckmaschine muss sich selbst hochwertiger Bogenoffsetdruck messen lassen.
Oben und unten: Zwei selbst gestaltete Kalender, zwei Papierqualitäten, das gleiche Kalenderblatt im Detail. Beim Digitaldruck auf Bilderdruckpapier (oben) sorgen das dezente Raster und die glattgestrichene Papieroberfläche für mehr Detailstrukturen und einen höheren Schärfeeindruck, ohne dass es zu wolkigen, körnigen Flächen in den Tiefen kommt.
Der Fotodruck auf glänzendem Echtfotopapier (unten) liefert satte Tonwerte, aber auch ein weicheres, homogeneres, im Detail leicht diffuseres Druckergebnis, welches sich auch auf die Zeichnung in den Lichtern und die Konturenschärfe der Typographie auswirkt.
Bei der Variante auf Echtfotopapier ist die Bildwiedergabe scharf mit brillanten Farbtönen und satten Tiefen. Auch Schwarzweißbilder überzeugen dabei mit homogenen Tonwerten ohne störende Rasterpunkte. Typisch für Inkjetdruck auf Fotopapier diffundieren Buchstaben und Zahlen ein wenig an den Konturen. Die Typographie wirkt daher etwas weicher als beim Digitaldruck und ist quasi von einem kaum wahrnehmbaren, sehr dezenten Schatten umgeben. Haptik und Anmutung der Kalenderseiten entsprechen der von großformatigen echten Fotos. Das Papier ist leichter und weniger kartonstark als das Bilderdruckpapier und hat auch eine geringere Opazität, so dass der Druck der Folgeblätter sehr leicht durchscheint. Das spielt aber nur da eine Rolle, wo zwei aufeinanderfolgende Blätter unterschiedlichen Seitenaufbau haben (z.B. Deckblatt und Januar-Blatt). Die Kalenderblätter haben eine hochglänzende Oberfläche. Man muss schauen, wie man sie hält bzw. aufhängt, so dass die Bildbetrachtung nicht durch das Reflektieren von Fenstern oder anderen Lichtquellen gestört wird. Am besten kommt die Qualität des Echtfoto-Kalenders an einer Wand zur Geltung, bei der das Licht von der Seite oder von oben kommt und bei der sich gegenüber keine Fenster befinden.
Oben: Das Reflektionsverhalten des glänzenden Echtfotopapiers (links) und des mattgestrichenen Bilderdruckpapiers (rechts) unter gleichen Lichtbedingungen.
Die Verarbeitung beider Kalender ist gut. Die Bindespirale ist aus stabilem Draht gefertigt und reicht über die gesamte Kalenderbreite, in der Mitte ist ein halbrundes bzw. V-förmiges Stück Draht für die Aufhängung eingearbeitet. Den Kalenderrücken bildet jeweils eine kräftige Graupappe. Trotz des hohen Papiergewichts ist daher nicht zu befürchten, dass sich die Kalender im Laufe eines Jahres an der Wand mit der Spirale nach vorn neigen. So ganz plan hängen sie dennoch nicht an der Wand, zumindest nicht bei einem ersten Hängetest. Die Blätter des Bilderdruckkalenders stehen unten ein wenig von der Wand ab. Das ist vermutlich der Laufrichtung des Papiers geschuldet, ist völlig in Ordnung und dürfte sich im Laufe der Zeit durch das Eigengewicht aushängen. Beim Fotopapierkalender gibt es dagegen eine leichte vertikale Vorwölbung der Blätter, die eine quer zur Bindung und zur Schwerkraft positionierte Laufrichtung des verwendeten Papiers erkennen lässt. Diese Papierbögen wären für einen hochformatigen Kalender geeigneter gewesen.
Oben links: Im Hängetest beugen sich die Seiten des Bilderdruckpapiers unten leicht nach vorn. Das ist der Papierlaufrichtung geschuldet, ist normal und dürfte sich nach einiger Zeit aushängen.
Oben rechts: Die Laufrichtung des Fotopapiers verläuft quer zur Bindung und zum Schwergewicht und bewirkt in der Mitte eine leichte Beugung nach vorn. Aus diesen Bögen hätte man besser einen hochformatigen Kalender gefertigt.
Fazit:
Der Fotokalender zum Selbstgestalten ist erwachsen und professionell geworden. Sowohl Digitaldruck als auch Fotodruck ermöglichen Ergebnisse, die ohne die charmante Unvollkommenheit handgeklebter Konstrukte derart perfekt realisiert sind, dass sie nicht nur Oma erfreuen, sondern auch als werbekräftiges Präsent für Kunden taugen. Für meinen Test habe ich den Online-Shop des Anbieters Fotokalender.com genutzt, um einige Fotokalender für 2023 mit meinen Bildern zu gestalten. Da es sich potentiell um Produkte handelt, die ich meinen Kunden in die Hand gebe, habe ich hohe Qualitätsmaßstäbe angesetzt und möchte schon hier zum Ausdruck bringen, dass ich mit dem Prozedere der Kalenderproduktion und den Ergebnissen zufrieden bin. Für die Gestaltung der Kalender steht eine rein online-basierte Editierungssoftware zur Verfügung, die sich geschmeidig in den Online-Shop einfügt. Man muss nichts downloaden und installieren, sondern kann von beliebigen Rechnern aus auf die Kalenderprojekte zugreifen. Die Software führt den Kunden durch den gesamten Workflow bis zur Bestellung und Bezahlung des Kalenders. Dabei bietet ein umfangreiches Portfolio mit vielen Gestaltungsvorlagen einen bequemen Einstieg. Man kann eine Vorlage übernehmen und nur die eigenen Bilder einfügen oder man kann das Ganze nach Wunsch abändern. Dafür sind alle nötigen Werkzeuge vorhanden. Deren Bedienung empfinde ich als überwiegend selbsterklärend und intuitiv. Bei zwei oder drei Funktionen in Verbindung mit der Formatierung des Kalendariums musste ich anfangs etwas tüfteln. Der für die Lösungsfindung zu Rate gezogene Kundenservice reagierte per Email schnell, freundlich und hilfsbereit.
Nach meiner Freigabe und Zahlung erfolgte die Lieferung meiner Fotokalender sicher verpackt am vierten Arbeitstag. Ich habe mit ein- und derselben Kalendergestaltung beide verfügbare Papiere ausprobiert, um vergleichen und entscheiden zu können, was mir besser gefällt. Der Kalender, der mittels Digitaldruck auf mattgestrichenem Bilderdruckpapier gedruckt wurde, zeigt ein sauberes, kantenscharfes Druckbild mit ansprechend gerasterten Halbtönen, das mit einer sehr hochwertigen, im besten Sinne offset-ähnlichen Anmutung auch anspruchsvollste Seherwartungen an einen gedruckten Kalender erfüllt. Sowohl farbkräftige, kontrast- und detailreiche Fotografien als auch Bilder mit größeren dunklen und/oder monochromen Flächen – oftmals ein rastertechnisch bedingtes Problem im Digitaldruck – werden auf qualitativ hohem Niveau wiedergegeben.
Die im Inkjet-Fotodruck hergestellte Kalendervariante überzeugt mit einer fast fineart-tauglichen, brillant-knackigen Bildqualität, die die für Kalenderblätter ungewöhnliche, leicht "klebrige" Haptik des echten Fotopapiers schnell vergessen lässt. Die Bildwiedergabe ist aufgrund des kaltweißen Papiertons tendenziell kühler als die auf Bilderdruckpapier. Das kann man sich zusammen mit der hochglänzenden Oberfläche für bestimmte Motive (z.B. Technik, Mode, Nachtaufnahmen) durchaus zunutze machen. Schade, dass man dieses hochwertige Papier nicht auch mit der Oberfläche seidenmatt wählen kann. Wegen des Reflexionsverhaltens eignet sich nicht jede Wand für einen Kalender mit hochglänzender Beschichtung. Aus diesem Grund, aber auch wegen der besseren Opazität und dem höheren Papiergewicht in Verbindung mit einer hervorragenden Druckqualität ist der Kalender aus Bilderdruckpapier mein Favorit und mein nächster Auftrag für weitere Exemplare ist bereits auf dem Weg.
Copyright 2022 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
Hinweis: Dieser Bericht gibt unbeeinflusst meine Erfahrungen mit den Produkten und Leistungen des beschriebenen Dienstleisters wieder. Ich erhalte kein Honorar für das Schreiben und Publizieren dieses Berichts. Da die Testprodukte aber unter Verwendung eines Testgutscheins realisiert wurden, kennzeichne ich gemäß dem am 28. Mai 2022 in Kraft getretenen § 5a Absatz 4 UWG (sog. Influencer-Gesetz) diesen Artikel als WERBUNG.
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MarkusZ (Dienstag, 12 Juli 2022 12:57)
Danke für den Bericht. Genau so etwas suchen wir als Weihnachtsgeschenk für unsere Kunden. Größer als A3 geht nicht? Ich schau selbst mal nach auf der Seite ....
Glanz oder Matt? Interessant und nachvollziehbar, die Hinweise zur Druckqualität und zum Papier. Das spart uns Zeit und Lehrgeld. Danke!
Hotzenplotz (Donnerstag, 14 Juli 2022 10:20)
Ich habe vergangenes Jahr einige Kalender bei Cewe drucken lassen. Bin sehr zufrieden damit. Ähnlicher Preis, aber man hat mehr Auswahl bei den Papieren. So richtig glatt hingen die anfangs aber auch nicht. Die Software war schnell installiert.
Fujifee (Donnerstag, 18 August 2022 11:24)
Meine Erfahrungen mit Fotokalender.com sind ähnlich wie hier beschrieben. Die Druckqualität ist sehr gut und die Lieferdauer ist einigermaßen schnell. Ich fand die Gestaltung mit dem Editor damals aber nicht einfach. Er hat nie das gemacht, was ich wollte. Ich denke, die wollten da zu viel reinpacken an Möglichkeiten und jetzt sind auch einfache Wünsche umständlich. Ich mache so einen Kalender ja nicht jeden Tag, sondern höchstens 1x im Jahr. Wenn ich mich dann immer neu in die Software reinfriemeln muss, habe ich da keine Lust drauf.