GODOX AD200 PRO – das mächtige "Taschen"-Blitzgerät
Nachdem ich kürzlich meine Erfahrungen mit diversen Blitz- und Steuergeräten aus dem NISSIN AIR SYSTEM und dem GODOX Wireless-X-System geschildert habe, berichte ich heute über das Blitzgerät GODOX AD200Pro, das leistungsmäßig in einer höheren Liga spielt und die Lücke zwischen den Systemblitzgeräten zum Aufstecken auf die Kamera und den kompakten Studioblitzgeräten schließen soll.
Ob es tatsächlich noch als "Taschenblitz" durchgeht, darüber kann man streiten. Zumindest, wenn wir von Hosentaschen sprechen, wie GODOX in der Produktwerbung glauben machen möchte. Jedenfalls ist das AD200Pro mit etwa 20,5 x 7,5 x 5,4 cm (Maße mit aufgesetztem Standardblitzkopf) kaum größer als ein großer Systemblitz mit nach oben geklapptem Blitzkopf. Das Betriebsgewicht mit Akku und Standardblitzkopf liegt bei 901 g. Zum Vergleich: Das TT685 von GODOX bringt inklusive Batterien 502 g auf die Waage). Erhältlich ist das AD200Pro ebenso wie sein Vorgänger, das AD200 WITSTRO, in unübersichtlich vielen Set-Varianten mit jeweils unterschiedlicher Zusammenstellung von Zubehör. Fast immer gehören zwei Blitzköpfe zum Lieferumfang, die wechselseitig auf der Gerätebasis befestigt werden können. Der eine ist ein normaler Blitzreflektor mit einer zusätzlichen LED-Einheit, die als (nicht ganz ernstzunehmendes) Einstelllicht dienen soll. Der andere Kopf bietet eine freistehende Blitzröhre wie ein Studioblitz und somit eine Rundumstrahlung, die sich für das Ausleuchten von Softboxen oder Durchblitzschirmen besser eignen soll als ein Reflektor. Optional ist auch noch ein runder Reflektorkopf erhältlich, der eine besonders gleichmäßige Bildausleuchtung und ein 3stufiges LED-Einstelllicht bietet. Und dann gibt es für Dauerlicht auch noch einen LED-Kopf mit 60 LED und einer Lichtleistung von 3,6 W zu erwerben. Letzteren hatte ich noch nicht im Test und kann daher nicht beurteilen, ob er in der Praxis Sinn macht. GODOX bietet zum AD200 ein umfangreiches Zubehörprogramm an, in dem sich auch Lichtformer wie Reflektoren, Tube, Softbox, Beauty-Dish, Scheunentor sowie Waben und Farbfilter finden.
Oben und unten: Nicht viel größer als ein nach oben gerichtetes Systemblitzgerät – das AD200Pro (Mitte) im Größenvergleich mit dem TT685. Oben rechts der Funkfernauslöser Xpro-N.
Kraftpaket zwischen Systemblitz und Studioblitz
Mit den beiden Blitzköpfen aus dem Lieferumfang kommt der AD200Pro auf eine Leistung von rund 200 Wattsekunden, was ihn leistungsmäßig etwa in der Mitte zwischen meinen Systemblitzgeräten und der HENSEL Kompaktblitzanlage positioniert. GODOX nennt dazu im technischen Datenblatt eine Leitzahl von 52 (Standardblitzkopf, ISO 100, @ 35 mm). Zur besseren Verständlichkeit habe ich mit dem LUNASIX F mal nachgemessen: Ein Blitz des AD200Pro mit Standardblitzkopf und voller Leistung ist etwa 8x stärker oder 3 Blenden heller als ein Volllast-Blitz des GODOX TT685 oder des NIKON SB-800, wenn deren Reflektor auf den Bildwinkel eines 35 mm Objektivs (Vollformat) eingestellt sind.
Seine Stromversorgung bezieht der AD200Pro aus einem 2.900 mAh Lithium-Akkupack. Mit einer Ladung sollen mehr als 500 Full Power Blitze möglich sein. Das Warten auf erneute Blitzbereitschaft dauert dabei weniger als 2 Sekunden. Auf Wunsch gibt das Blitzgerät einen Signalton von sich, wenn es bereit ist für den nächsten Schuss. Da ich nicht immer Volllast blitze, habe ich in der Praxis eine höhere Anzahl Blitze pro Akkuladung und die Blitzfolgezeiten sind auch meist deutlich kürzer als angegeben. Jedenfalls wurde ich bei meinen – freilich weniger action-betonten – Fotosessions noch nie durch die Aktualisierungsdauer des AD200 gebremst. Die Komplettaufladung des Akkus dauert mit dem mitgelieferten Ladegerät übrigens etwa 4 Stunden. Den Aufladestatus zeigt das Ladegerät mit 4 LED an, was im Vergleich zu den einsamen 1-LED-Anzeigen meiner NIKON-Ladegeräte völlig in Ordnung ist.
Befestigung und Ansteuerung des AD200Pro
Das AD200 kann nicht als Masterblitz eingesetzt werden und besitzt auch keine Hotshoe-Verbindung für eine Montage auf der Kamera. Auch dabei wird wieder deutlich, dass es sich um einen Gerätetyp handelt, der zwischen Systemblitz und Studiokompaktblitz angesiedelt ist. Gesteuert wird das AD200 mittels Synchro-Kabel, per Master-Flash oder mit Funkfernsteuerung. Ich habe bisher ausschließlich das Funkfernsteuergerät Xpro-N von GODOX dazu verwendet. Sollte ich das AD200 mal an einem anderen Kamerasystem einsetzen wollen, benötige ich lediglich ein anderes Xpro, das es passend für Kameras der Marken CANON, NIKON, SONY, OLYMPUS, FUJIFILM, PENTAX und PANASONIC gibt. Zur mechanischen Befestigung hat das AD200Pro an zwei Seiten je ein "kleines" Stativgewinde (1/4"), in das der mitgelieferte Metallhalter eingeschraubt werden kann. Dieser besitzt auch eine Buchse für die Befestigung eines Durchblitz- oder Reflexschirms. Das AD200Pro kann damit horizontal oder vertikal ausgerichtet und in verschiedenen Positionen fixiert werden. In der Praxis habe ich keine Beschwerden hinsichtlich der Stabilität dieser Befestigung, zumal der Halter über einen ordentlichen Verdrehschutz verfügt. Die Kunststoffhalterung beim Vormodell WITSTRO ist fragiler und weniger überzeugend. Optional gibt es von GODOX auch noch die Klemmhalterungen S und S2, die zugleich den Weg zu den BOWENS kompatiblen Softboxen erschließen. Man bekommt die beiden als separates Zubehör oder als Bestandteil mancher GODOX-Sets.
Oben: Beim Metallhalter des AD200Pro hätte man sich die Feststellknöpfe für die Stativmontage und die Neigung auf entgegengesetzten Seiten gewünscht. Beim Drehen stößt man dauernd an den jeweils anderen Knopf. Der Halter ist zusätzlich mit einer Bohrung für die Befestigung eines Reflektorschirms ausgestattet. Schirmstäbe bis zum Durchmesser von 7 mm werden im Innern nicht mittels einer Schraube fixiert, sondern durch eine Metallfeder gehalten. Leider passen nur meine kleinen Schirme (der untere mit 8 bzw. 10 mm Stabdurchmesser schon nicht mehr). Der eingesteckte Schirmstab verläuft nah an der Gerätekante, daher ist eine kombinierte Verwendung mit überstehenden Vorsätzen wie dem Diffusorkopf AD-S17 oder dem Standardreflektor AD-S2 nicht möglich.
Fotografieren mit dem GODOX AD200Pro
Monitor und Bedienelemente
Wie gewohnt bei GODOX sind auch beim AD200Pro die Bedienelemente Vertrauen erweckend. Sie sind groß genug für eine präzise Bedienung und bieten einen spürbaren Druckpunkt. Der LCD-Bildschirm ist übersichtlich gestaltet und gut ablesbar. Standardmäßig ist die Anzeige zum Strom sparen leicht gedimmt und wird bei Betätigen eines Bedienelements zum besseren Ablesen heller. Nach 10 Sekunden kehrt das Display in den Dim-Zustand zurück. Die Dauer, bis das AD200Pro nach der letzten Aktion in den völligen Standby schaltet, beträgt je nach Einstellung im Funktionsmenü F3 wahlweise 30, 60 oder 90 Minuten. Die Bedienung des Gerätes über das rückwärtige Panel ist erfrischend logisch und weitgehend selbsterklärend, wenngleich hinsichtlich der Display-Rückmeldung etwas anders aufgebaut als bei anderen GODOX-Komponenten wie dem TT685 oder dem Xpro-N. Lediglich wenn ich in die 8 Funktionsmenüs muss, schaue ich vorher nochmal in die Bedienungsanleitung. Letztere ist in Chinesisch und in Englisch abgefasst.
Oben: Beispiele für das aufgeräumte Display des AD200Pro. Das linke Beispiel zeigt den vorgewählten TTL-Modus, die Ansteuerung erfolgt über Kanal 9 und das Gerät ist der Blitzgerätegruppe C zugeschaltet. Oben rechts befindet sich Batterieanzeige, unten rechts die Anzeige, dass das Einstelllicht zugeschaltet ist. Dito im rechten Bild, jedoch wurde hier über die MODE-Taste die Betriebsart M eingeschaltet und die Blitzstärke mit dem Vorwählrad auf 1/4 +0,6 gestellt. Unten rechts auf dem Bedienpanel leuchtet jeweils die rote Taste für den Testblitz als Blitzbereitschaftsanzeige.
Erfahrungen mit diversen Blitzköpfen und Aufsätzen
Beim AD200Pro gibt es keine elektronische oder automatische Anpassung des Blitzwinkels an das Aufnahmeobjektiv. Eine Wahl des Ausleuchtwinkels geht hier einher mit der für das Motiv gewünschten Lichtcharakteristik und wird erzeugt durch die Verwendung unterschiedlicher Blitzköpfe oder vorgesetzter Lichtformer. Ich habe nicht alle von GODOX angebotenen Zubehöroptionen ausprobiert, weil nicht alle bei meinen Motiven Sinn machen. Da das GODOX-Blitzsystem im Gegensatz zu meiner Studioblitzanlage mein "Mitnahmelicht" ist, kommen für mich auch nur kompakte bzw. faltbare Teile in Frage. Bei meinen Fotos brauche ich vor allem weiches, natürlich flutendes Licht. Im Vordergrund meiner Tests steht daher die Frage, inwieweit die jeweilige Kombination aus Leuchtenkopf und Lichtformer so ein Licht produziert und wie breit der Ausleuchtungswinkel ist. Um dazu vergleichbare Aussagen zu bekommen, habe ich für die folgenden Testaufnahmen Kamera und AD200 direkt nebeneinander positioniert. In der Praxis ist das AD200 aber natürlich nicht an die Kamera gebunden. Im Nachgang zu meinem Beitrag über die SMDV Speedbox wurde gefragt, ob sich die Box mit dem AD200 kombinieren lässt. Da die Speedbox noch immer meine bevorzugte transportable Softbox ist, gehe ich nachfolgend auch auf diese Frage ein. Der in der Kamera voreingestellte Farbtemperaturwert war übrigens bei den nachfolgenden Aufnahmen einheitlich. Unterschiede in der Farbgebung werden von den jeweiligen Blitzköpfen bzw. Reflektoren bewirkt.
Oben: Aufnahme mit 14 mm Objektiv (Vollformat), Standard-Blitzkopf. Position des AD200 unmittelbar neben der Kamera. Der Ausleuchtwinkel reicht so gerade eben für eine Aufnahme mit 50 mm Objektiv. Die Lichtverteilung ist sehr ungleichmäßig und wird dominiert durch einen horizontalen Hotspot-Balken in der Bildmitte. Diesen Blitzkopf kann ich nur in Verbindung mit der Speedbox (siehe weiter unten) gebrauchen.
Oben: Wie oben, aber mit dem LED-Einstelllicht aus dem Standard-Blitzkopf. Starke Spotwirkung, das Licht ist aber recht schwach. Hier war eine Belichtungszeit von 1/3 Sekunde vonnöten.
Oben: Aufnahme mit 14 mm Objektiv (Vollformat), Rundblitzkopf H200R, geblitzt. Position des AD200 unmittelbar neben der Kamera. Weiche Lichtverteilung, bei 28-30 mm geringfügige Eckenabdunklung. Für mich der eigentliche "Standardreflektor" des AD200. Der Rundblitzkopf hat einen Außendurchmesser von ca. 8 cm und passt nicht in die Befestigungsklemme meiner Speedbox.
Oben: Dito, mit LED-Dauerlicht aus dem Rundblitzkopf H200R. Belichtungszeit 1/13 Sekunde. Das in drei Stärken verfügbare LED-Licht kann für Aufnahmen genutzt werden. Die Wirkung ist fast wie ein Spotlight und konzentrisch auslaufend.
Oben: Aufnahme mit 14 mm Objektiv (Vollformat), nackte Blitzröhre. Position des AD200 unmittelbar neben der Kamera. Weitwinklige Lichtverteilung mit Unregelmäßigkeiten. Daher nur etwas für Notfälle, falls man keinen Diffusor dabei hat.
Oben: Dito, nackte Blitzröhre mit aufgesteckten Diffusorkopf AD-S17. Sehr gute und weich auslaufende Lichtverteilung ohne Unregelmäßigkeiten. Bis ca. 20 mm nur moderate Vignettierung. Das ist bei meinen kompakten Blitzgeräten meine bevorzugte Kombination für die gleichmäßige Ausleuchtung von Innenräumen. Insbesondere dann, wenn das Blitzgerät von oben nach unten strahlt und die normale Raumbeleuchtung simulieren bzw. verstärken soll.
Oben: Dito, nackte Blitzröhre mit aufgestecktem Standardreflektor AD-S2 und Diffusorscheibe. Weich auslaufende Lichtverteilung mit runder Lichtkonzentration in der Mitte. Deutliche Eckenabdunklung bei Brennweiten kürzer als 50 mm. Zu diesem Reflektor sind auch Farbfilter und Wabenraster erhältlich.
Oben: AD200 mit Standardblitzkopf (links) in meiner SMDV Speedbox S-70 und dito mit nackter Blitzröhre (rechts). Die Ausleuchtung der Speedbox unterscheidet sich kaum von der, die mit einem Systemblitzgerät ohne bzw. mit Weitwinkelstreuscheibe zu erreichen ist. Herausnehmen des Innenreflektors erhöht die Lichtausbeute mit der nackten Blitzröhre, schafft aber einen Hotspot im Zentrum. Konstruktiv wäre eine Softbox mit Metallreflektor und Umlenkung des Lichtes auf die Softboxwände wohl besser geeignet.
Oben: Mit Standardblitzkopf passt das AD200Pro so gerade eben in die Befestigungsklemme meiner SMDV Speedbox (links). Mit der nackten Blitzröhre geht es notfalls auch noch, wird aber zur Murkserei, da die Befestigungsschraube für die Aufsteckreflektoren im Weg ist (rechts) und entfernen lässt die sich leider nicht.
Oben: AD200Pro mit mit nackter Blitzröhre und silberbeschichtetem 70er Reflektorschirm (links) und mit 80er Durchblitzschirm (rechts). Insbesondere die Lösung links sorgt für schönes weiches Licht beim Fotografieren von nicht spiegelnden Objekten. Spiegelungen der Schirmform in Glas, Chrom oder in den Augen empfinde ich als wenig ansprechend.
Oben: Ein sehr ansprechend konfektioniertes, kompaktes Mitnahme-Set in hochwertiger Tasche mit vorgeformter Inneneinrichtung. Leider beinhaltet es für mich die falschen Komponenten. Auf den Standardblitzkopf kann ich verzichten. Ich setze ihn nur zum Verstauen auf. Standard ist bei mir der viel bessere Rundblitzkopf H200R, für den ich aber eine separate Tasche brauche. Der Kopf für die nackte Blitzröhre ist prima, vor allem mit dem Diffusorkopf AD-S17, den ich ebenfalls separat im Karton mitnehme. Alles muss beim Aus- und Einpacken zusammengebaut bzw. zerlegt werden, was hoffentlich keinen vorzeitigen Verschleiß zur Folge hat. Vielleicht muss ich mich früher oder später um eine praxisgerechtere Settasche kümmern.
Synchronisierung und Dauerbetrieb
Das AD200Pro unterstützt die Synchronisierung wahlweise auf den ersten oder zweiten Verschlussvorhang der Kamera und ermöglicht die Hochgeschwindigkeitssynchronisation "HSS" bis zu 1/8000 Sekunde. Damit das gelingt, schafft das Blitzgerät eine Art Dauerlicht aus schnell aufeinanderfolgenden Einzelblitzen mit reduzierter Lichtstärke. Die Blitzleistung kann feindosiert in Drittelstufen von 1/1 bis 1/256 heruntergeregelt werden. Auf Wunsch (Funktionsmenü F6) kann das Gerät in der Betriebsart "M" die Blitzdauer passend zur gewählten Leistungsstufe anzeigen. Die Dauer beträgt 1/220 Sekunde bei voller Leistung bis zu einer 1/15.380 Sekunde bei kleinster Stufe. Für zusätzliche Möglichkeiten wie zum Beispiel Bewegungsstudien kann man im Strobo-Modus "RPT" bis zu 90 aufeinanderfolgende Einzelblitze mit einer Abblitzfrequenz von 1 bis 99 Hz vorwählen.
Längere Aufnahmeserien unterstützt das Blitzgerät mit einem Dauerfeuer von bis zu 40 Blitzen im Abstand von weniger als 2 Sekunden. Volle Blitzleistung, versteht sich. GODOX empfiehlt, dem Gerät danach 10 Minuten Zeit zum Abkühlen zu geben. Probleme mit Überhitzung hatte ich bisher keine. Notfalls soll der integrierte Überhitzungsschutz für eine auf 10 Sekunden verlängerte Aktualisierungzeit sorgen.
Farbtemperatur
Im Gegensatz zum Vorgängermodell stellt das AD200Pro eine Stabilisierung der Farbtemperatur auf +-100 Kelvin für alle Leistungsstufen zur Verfügung. Diese kann im Funktionsmenü F8 ein- oder ausgeschaltet werden. Der sogenannte "Stable Color Temperature Mode" funktioniert nur in der Betriebsart "M" und nicht im HSS-Modus. Für farbsensible Produktaufnahmen unter Studiobedingungen ist das eine gute Sache. Da ich bei meinen Architekturmotiven meist mit Mischlicht arbeite und nachträgliche Farbanpassungen am Rechner vornehme, verwende ich das aber nur selten.
Fazit
GODOX hat fast alles richtig gemacht mit diesem Blitzgerät. Kaum größer als ein Systemblitzgerät zum Aufstecken, aber so vielseitig und annähernd so leistungsstark wie ein mobiles Studioblitzgerät, positioniert sich das AD200Pro in einer eigenen interessanten Leistungsklasse. Mit mehr Flexibilität beim Einsatz von Blitzköpfen und Lichtformern sowie deutlich mehr Blitzkraft kann das AD200Pro Systemblitzgeräte sinnvoll ergänzen oder im entfesselten Einsatz ersetzen. Auch eine kombinierte Verwendung mit anderen GODOX-Geräten in einem funkgesteuerten Blitz-Setup ist dank der uneingeschränkten Einbindung in das 2.4 G Wireless-X-System einfach zu bewerkstelligen. Die Verarbeitung des Gerätes ist augenscheinlich einwandfrei und die Bedienung praxisgerecht und übersichtlich. Das umfangreiche Zubehörprogramm mit verschiedenen Blitzköpfen und Lichtformern lässt kaum Wünsche offen. Einziger Wermutstropfen ist die obligatorische Standardausstattung, für die auch die gut gelungene Transporttasche konfektioniert ist. Anstelle des kaum zu gebrauchenden Standardblitzkopfes hätte ich mir da eine Lösung gewünscht, die von Anfang an den tollen Rundblitzkopf H200R einbindet.
Copyright 2020 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
Hinweis: Ich habe keine Verbindung zum Hersteller GODOX, erhalte von niemandem irgendeine materielle Vergütung für diesen Bericht und meine Verbindung zum GODOX-Fachhandel beschränkt sich darauf, dass ich meine Geräte dort zum ganz normalen Preis gekauft habe. Wenn meine Berichte über GODOX zu einer tendentiell positiven Beurteilung gelangen, so liegt das einzig daran, dass ich die Geräte seit einiger Zeit einsetze und gute Erfahrungen damit mache.
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Portrait-Flasher (Montag, 14 Dezember 2020 18:46)
Ich hab die Speedboxen eigentlich ganz gern, weil die sich so schnell auf und abbauen lassen. Viel umständlicher mit anderen Boxen. Wenn ich dich aber richtig verstehe, funktioniert das mit dem AD200 gar nicht so gut, oder. Was ist mit dem Witsro, das ist doch kleiner. Geht das besser?
Grüße
Rüdiger
Klaus (admin) (Montag, 14 Dezember 2020 20:12)
@Rüdiger: Der Vorgänger des AD200 Pro hat eine um wenige Millimeter geringere Höhe. Das spielt aber kaum eine Rolle für die Verwendung in der Speedbox. Ich betreibe das Gerät durchaus schon mal in der Speedbox. Der große Vorteil, den ich mir durch die freiliegende Blitzröhre dabei erhofft hatte, ist aber nur marginal. Das Licht hat eine sehr ähnliche Charakteristik wie ein normaler Blitzkopf in Weitwinkelstellung, nur heller. Den Vorteil der freiliegenden Röhre erreicht man besser mit einer Softbox oder einem Beauty Dish mit Abschirmscheibe.
LG
Klaus
Wolfgang Bohnhardt (Donnerstag, 11 Februar 2021)
Hallo, Klaus,
erwähnenswert wäre noch, dass beim Wechsel zu einem anderen Kamerasystem ein neuer XPro nur nötig wäre, wenn man TTL nutzen will. Manueller Betrieb, den viele Fotografen bevorzugen, sollte auch systemübergreifend möglich sein.
Klaus (admin) (Donnerstag, 11 Februar 2021 18:35)
Hallo Wolfgang, danke für den Hinweis. Nachdem ich das mit einigen "Nicht-Nikon"-Kameras, die ich hier greifbar habe, gerade mal ausprobiert habe, kann ich das, begrenzt, bestätigen. Man müsste aber von Fall zu Fall prüfen, mit welchen Kameras das geht oder vielleicht auch nicht.
Jan (Dienstag, 15 Juni 2021 09:23)
Die weitwinklige Sicht auf die Ausleuchtung mit Markierung der Brennweiten finde ich sehr gut. Das hilft mir jetzt echt bei der Auswahl der Vorsätze. Ich bedanke mich. :-)
Was ich noch nicht ganz verstehe, ist die Einstellung der Blitzstärke einmal mit 1/4 und dann noch +0,6.
Klaus (admin) (Montag, 21 Juni 2021 09:47)
Sorry, Jan, für meine verzögerte Antwort. Freut mich, dass der Beitrag hilfreich ist.
Das Einstellen der Blitzstärke von 1/1 zu 1/2 zu 1/4 zu 1/8 usw. bedeutet jeweils eine Halbierung der abgegebenen Lichtmenge, die auf das Objejtiv übertragen ganzen Blendenschritten entspricht. Beispiel: Du arbeitest mit Blende 8 bei einer Blitzstärke von 1/8, möchtest aber nun gern auf Blende 16, um die Tiefenschärfe deines Bildes zu erhöhen. Dann sind das zwei komplette Blendenschritte, die du mit zwei Stufen am AD200 von 1/8 über 1/4 auf 1/2 kompensierst. Die Zwischenwerte +- 0,3 oder +-0,6 entsprechen 1/3-Blendenschritten und sind fürs Fine Tuning.
Markus (Donnerstag, 23 März 2023 23:05)
Guten Tag,
erstmal danke für diesen tollen Beitrag.
Ich hätte eine Frage zu Ihrer Aussage:
Jedenfalls wurde ich bei meinen – freilich weniger action-betonten – Fotosessions noch nie durch die Akualisierungsdauer des AD200 gebremst.
Ich liege grundsätzlich im Blitzstärken Bereich von 1/128 - 1/64, wie oft könnte man ca. Mit dem Akku einen Blitz auslösen?
Gruß Markus
Klaus (admin) (Freitag, 24 März 2023 08:48)
Hallo Markus,
ich habe das noch nicht ausprobiert, aber bei so geringen Blitzstärken sollten Tausende von Blitzen möglich sein, bevor der Akku wieder ans Netz muss. Hinsichtlich der Aktualisierungsdauer braucht der AD200 dann nur Sekundenbruchteile, um die abgeblitzte Leistung wieder bereitzustellen.
VG, Klaus