Die Dampf-Lokomotiven von Ambarawa
Wir befinden uns auf dem Bahnhofsgelände der Kleinstadt Ambarawa in Nordjava. Brütende Mittagshitze liegt über der weitläufigen, fast menschenleeren Anlage. Nur das Zirpen der Grillen ist zu hören. Die kleine Remise ganz am Ende des Schienenstrangs hat schon bessere Zeiten gesehen. Sie beherbergt drei Dampfloks aus deutscher Produktion mit einigen Personen- und Güter-Wagons. Es sind die letzten der Ambarawa-Bahn, die noch im Dienst sind ...
Der Bahnhof wurde im Jahr 1873 errichtet. Für die Kolonialregierung war die Ambarawa-Bahn von strategischer Bedeutung, bot sie doch die Möglichkeit für effiziente Truppenbewegungen zwischen der Hafenstadt Semarang und dem Landesinnern. Die ausgebaute Strecke reichte bis weit südlich zur zentraljavanischen Stadt Magelang und war aufgrund der bis dorthin zu überwindenden Höhenunterschiede für Zahnradbetrieb ausgelegt. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden große Teile der Bahnstrecke nach Beschädigung durch Erdbeben und wegen der Konkurrenz durch modernere Verkehrsmittel nach und nach stillgelegt. Heute existieren noch etwa 35 km Reststrecke nach Bedono, für deren Bewältigung eine Lok etwa eine Stunde benötigt.
Oben: Remise der Ambarawa-Bahn, Canon Powershot G5,
Farben mit Photoshop entsättigt, um den Eindruck von Patina und verblichenen Farben zu verstärken.
Unten: Blick aus der Remise.
Ganz unten: Ausfahrt des Bahnhofs von Ambarawa.
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