Erfahrungsbericht: Fotografieren mit der WISTA 45 SP
Als kompakte Ergänzung zu meiner etwas unhandlichen SINAR habe ich mir vor sechs Monaten eine Laufbodenkamera gegönnt. Eigentlich hätte es eine Kamera aus Holz und Carbon werden sollen, aber als ich zufällig über das Angebot der WISTA stolperte, konnte ich nicht widerstehen. Seither bin ich einige Male nach meinen Erfahrungen gefragt worden und so widme ich dieser Kamera hier gerne einen Praxisbericht.
Profi-Tool für 4x5" Planfilme
Die WISTA 45 gibt es seit Anfang der 1970er Jahre. Die Bauform ist, wie gesagt, die einer Laufbodenkamera, ergänzt mit vielen konzeptionellen Verbesserungen und Funktionsdetails, die bei den klassischen Vorbildern meist nicht zu finden sind und die WISTA als professionelles Arbeitsgerät kennzeichnen. Die Kamera wirkt stabil wie ein Panzer und ist augenscheinlich kompromisslos auf Qualität und Langlebigkeit gefertigt. Das merkt man auch am Gewicht. Nach 10 km Fotowanderung mit der WISTA im Rucksack sind mir schon mal Zweifel gekommen, ob ich nicht doch besser eine dieser leichten Holzkameras genommen hätte. Das Aufnahmeformat der WISTA ist 4x5 inch bzw. 9x12 cm, je nach eingelegter Planfilmkassette. Die Kamera zeigt einige Ähnlichkeiten zur LINHOF Technika, – was sicher nicht ganz zufällig ist –, wird auf dem deutschen Gebrauchtmarkt aber niedriger gehandelt. Ich habe mein Exemplar in sehr gutem Erhaltungszustand für etwas mehr als 800 € bekommen. Ohne Objektive und Objektivplatten, versteht sich. Ich musste lediglich den fehlenden Ledergriff ersetzen, was über den Onlinehandel in Fernost kein Problem darstellte. Von der WISTA 45 existieren drei Versionen. Neben der hier vorgestellten 45 SP gibt es das geringfügig einfachere Modell 45 VX und die mit einem Messsucher ausgestattete Variante 45 RF. Dazu ist vor allem im Herkunftsland Japan auch online eine Vielzahl von Zubehör erhältlich, mit dem die Kameras für den einen oder anderen Einsatzzweck individualisiert oder optimiert werden können.
Oben: Die WISTA 45 SP mit den vier Objektiven 75/90/150/210 mm. Das 5,6/150 mm Sironar N, das hier gerade auf der Kamera montiert ist, kann beim Zusammenklappen in der Kamera verbleiben. Die anderen Objektive sind dafür zu groß.
Komfortabler Formatwechsel mit drehbarem Rückteil
Die knapp 2,9 kg schwere 45 SP ist aus Aluminiumdruckguss gefertigt und besitzt ein internationales Graflok-Rückteil mit vergleichsweise heller Fresnellmattscheibe und Schutzklappe, die sich als Lichtschacht aufklappen lässt. Zugunsten eines einfachen Wechsels zwischen Hoch- und Querformat ist das Rückteil mit Rastung drehbar gelagert. Dieses Feature erhöht zwar das Kameragewicht, die Drehung lässt sich aber mit einer Hand ausführen, während die andere Hand das Kameragehäuse vor ungewollten Verstellungen schützt. Das ist mir lieber als die Mechanismen, bei denen man mit beiden Händen gleichzeitig etwas ein- oder aushaken muss.
Oben: Landschaftsfotografie im Rheinland mit der WISTA 45 SP, Mai 2020. Aufmerksamen Beobachtern fällt auf, dass ich den Schachtsucher umgekehrt montiert habe, so dass das Firmenwappen auf dem Kopf steht. Das ist kein Zufall, denn damit öffnet sich die Metallklappe nach unten und hält den Schacht durch ihr Gewicht offen (Bild unten). Im umgekehrten Fall neigt das aus Textilleder bestehende Konstrukt dazu, sich unter dem Gewicht der Klappe zusammenzufalten, was beim Shooting nervt.
Welche Brennweiten unterstützt die WISTA?
Vorne an der Kamera befinden sich die mit dem Deckelboden verschraubten Führungsschienen für die Objektivstandarte, die dank der manuell herausziehbaren Verlängerung (und dank des langen Balgens) einen Gesamtauszug von ca. 30 cm erreicht. Mit meinem 210 mm Teleobjektiv kann ich damit noch bis auf 50 cm Naheinstellung fokussieren und auch mit einem 240 mm Objektiv sollte noch ein praxisgerechtes Arbeiten möglich sein. Der kürzeste Auszug beläuft sich auf etwa 5 cm. Dementsprechend ist noch mit einem 65 mm Weitwinkelobjektiv eine Fokussierung bis Unendlich machbar. Auf jegliche Verstellungen der Objektivstandarte muss man dabei allerdings verzichten. Die kürzeste Brennweite, die ich verwende, ist ein 75 mm Grandagon-N, das sich an der WISTA noch ganz gut einsetzen lässt – wenn auch mit geringem Verstellspielraum, den man auch durch Tausch des Standardbalgens gegen einen optional erhältlichen Weitwinkelbalgen nur wenig erweitern kann. Das begrenzende Element ist hier weniger der Balgen als das Kameragehäuse; – zumindest bei einer Fokussierung auf Unendlich, wenn das Objektiv teilweise in das Gehäuse hineinragt.
Oben: Mit der WISTA 45 SP ist ein Auszug von maximal 30 cm möglich, der für Brennweiten von 210 mm oder 240 mm noch völlig ausreicht. Mit dem hier montierten 210er ist eine Nahfokussierung bis ca. 50 cm möglich.
Oben: Ein 75 mm Objektiv ragt – wenn es auf Unendlich fokussiert wird – teilweise in das Kameragehäuse hinein, so dass die Objektivstandarte nur noch begrenzt verstellbar ist. Für das nur noch geringfügig mögliche Shiften kommt man an den Friktionsknopf nur mit sehr spitzen Fingern heran.
Auf den Führungsschienen befinden sich zwei Gleiter, die mit Rändelschrauben an beliebiger Stelle fixiert werden können. Wenn man beim Aufbauen der Kamera die Objektivstandarte in die Ausgangsposition zieht, dienen die beiden als optionaler Anschlag. Ohne die Fokussierung bemüht zu haben, hat man damit schon mal die Unendlich-Einstellung. Da die Positionierung allerdings brennweitenabhängig ist, machen die Gleiter nur dann Sinn, wenn man selten Objektivwechsel vornimmt.
Ich verwende an der WISTA vier Objektive mit den Brennweiten 75 mm, 90 mm, 150 mm und 210 mm. Normal- und Teleobjektive machen an der WISTA mehr Spaß, da die Kamera das mit einem durchgängig hellen Mattscheibenbild unterstützt. Außerdem hat man dann mehr Verstellspielraum und die außerordentliche Stabilität der Kamera macht bei schweren Linsen und großen Auszügen keineswegs schlapp. Je weitwinkliger das Objektiv, desto mehr gelangt die Fresnellmattscheibe an ihre Grenzen. Durch die geringe Brennweite befindet sich die Rücklinse dann so nah an der Mattscheibe, dass das Licht in den Randbereichen im Vergleich zur Bildmitte einen deutlich längeren Weg zurücklegen muss und sehr schräg auftrifft, was sich in einer erheblichen Randabdunklung äußert. Ich habe zusätzlich eine Fresnelllinse außen auf der Mattscheibe befestigt, die diesen Effekt ein wenig mildert.
Verstellmöglichkeiten der WISTA 45 SP
Bei Objektiven mit mehr als 75 mm Brennweite bieten die Verstellmöglichkeiten der WISTA 45 SP mehr Verstellweg/-grad, als ich in der Architektur- und Landschaftsfotografie gemeinhin brauche. Die Objektivstandarte lässt dabei nur wenig Wünsche offen: Drehen um die Mittelachse nach rechts und nach links, friktionsgeführter Tilt nach oben und nach unten mit Feststellschraube, Horizontal- und Vertikal-Shift ebenso. Lediglich eine Rastung bei der Tilt-Nullstellung hätte ich mir gewünscht, aber vielleicht fehlt die auch nur bei meinem gebraucht erworbenen Exemplar. So ist für die lotrechte Ausrichtung der Objektivebene etwas Augenmaß vonnöten, zumal man sich an der nicht senkrecht verlaufenden Vorderkante des Standartenrahmens nicht orientieren kann.
Oben: Eine derartige Verstellung der WISTA 45 SP – hier mit dem 150 mm Sironar N – macht zwar nicht viel Sinn, demonstriert aber die Möglichkeiten der Objektivstandarte.
Hinten sieht das anders aus. Da die Bildstandarte Bestandteil des Kameragehäuses ist, bleibt die Beweglichkeit konstruktionsbedingt eingeschränkt. Dass hier neben einer Neigung nach vorn oder hinten auch noch eine Drehverstellung um ±15° möglich ist, finde ich bemerkenswert und ist meines Wissens eine Besonderheit bei Laufbodenkameras. Da bewegt sich nach Drücken einer Entriegelungstaste allerdings eine Menge Metall in einer engen Führungsnut, so dass man beide Hände dafür braucht, was feinmotorische Einstellarbeiten erschwert. Da ist es praktisch, dass die 45 SP noch mit einer weiteren Spezialität aufwartet, die die beiden Schwestermodelle nicht bieten: Mittels zweier Drehknöpfe lässt sich der Mattscheibenrahmen links oder rechts noch ein Stück weiter aus dem Gehäuse herausdrehen, so dass direkt an der Mattscheibe eine Feineinstellung der Schärfeebene möglich ist. So lange man die Kamera nicht um 90° dreht, ist das zwar nur um eine vertikale Achse möglich, aber immerhin. Ich habe das im Einsatz schon einige Male gut nutzen können. Was man freilich nicht tun sollte, ist das Herausdrehen einer Seite, bevor die andere über den Rastpunkt des Drehknopfes geschlossen ist. Dann hakt sich nämlich der gesamte Mechanismus aus und man muss beide Seiten mit Fingerspitzengefühl wieder in die Fassung drehen.
Oben: Nach Betätigen einer Entriegelungstaste am Kameraboden ist ein Schwenken des Kameragehäuses um je 15° nach links oder rechts möglich.
Oben: Mit dem oberen Drehknopf auf der rechten Gehäuseseite der WISTA 45 SP ist zusätzlich ein fein gesteuerter Tilt des Mattscheibenrahmens möglich, bei dem die gegenüberliegende Gehäusekante die Drehachse bildet. Das gleiche geht umgekehrt natürlich auch auf der anderen Seite.
Eine Verstellung, die die WISTA 45 SP bauartbedingt nicht beherrscht, ist das vertikale oder horizontale Verschieben des Bildrahmens. Da ist es auch eher ein Nachteil, dass sich Objektivstandarte und Mattscheibe in der Nullstellung am unteren Anschlag befinden. Im Vergleich zur SINAR und anderen Großformatkameras, die nach dem Prinzip der optischen Bank konstruiert sind, habe ich von vier möglichen vertikalen Shiftwegen bei der WISTA nur einen, nämlich den der Objektivstandarte nach oben. Für viele Architekturmotive ist das zunächst mal keine schlechte Ausgangsstellung, wenn die Kamera rechtwinklig ausgerichtet ist und die Objektivstandarte die vollen Shiftwege nach rechts, links oder oben zur Verfügung stellt. Möchte ich aber bei einer Aufnahme den Vordergrund ins Bild einbeziehen, erfordert das eine veränderte Arbeitsweise. Da der Mattscheibenrahmen nicht nach oben shiften kann und die Frontstandarte nicht unter das Niveau der Mattscheibe, kann ich die Kamera nicht lotrecht ausrichten, sondern muss mit einer Neigung der Kamera nach vorn beginnen und notfalls die Lotrechtstellung beider Ebenen mit einer Handwasserwaage herstellen.
Oben: Ist eine senkrechte Ausrichtung der Objektiv- und Bildebene gewünscht, erlaubt die WISTA 45 SP keine Positionierung des Objektivs unterhalb der Bildmitte, da über die Null-Einstellung hinaus (Mattscheiben- und Objektivmitte auf einer Höhe) kein Downshift möglich ist. Mit einer Objektivplatte, deren Bohrung nach unten versetzt ist, kann man ein wenig gegensteuern. Begrenzt kann man sich auch dadurch helfen, dass man bei nach vorn geneigter Kamera Objektivstandarte und Kameragehäuse nach hinten abklappt und senkrecht ausrichtet. Das ist aber auf den maximalen Schwenkwinkel des Gehäuses um ca. 15° beschränkt. Reicht das nicht, kann man die Kamera nur noch um 90° kippen und den seitlichen Shift als Downshift nutzen.
Packmaß
Einer der wesentlichen Vorteile von Laufbodenkameras liegt in dem geringen Packmaß. Das ist bei der WISTA (BHT 18 x 20 x 10,5 cm) nicht anders. Damit man beim Verschließen des Gehäuses nicht die Schienenführung beschädigt, muss die Objektivstandarte sorgfältig in das Gehäuse eingefahren werden. Soll das Objektiv montiert bleiben – mit meinem 5,6/150 mm Sironar geht das –, erfordert das Zusammenklappen der Kamera noch etwas mehr Aufmerksamkeit, damit das Objektiv mittig positioniert ist und weder mit Mattscheibe noch mit dem Laufboden kollidiert. Die WISTA verwendet Objektivplatten des sogenannten LINHOF-Typs mit den Abmessungen 96 x 99 mm. Ich habe alle meine SINAR-Objektive auf diese Platten umgerüstet und verwende sie an der SINAR jetzt mit einer einzigen Adapterplatte. Das hat in der Summe einiges Volumen und Gewicht eingespart.
Oben und unten: Als kompakter Metallklotz zusammengeklappt passt die WISTA 45 SP in den Rucksack.
Vom Öffnen, Schließen, Blindbedienen und Fingerklemmen
Ob Öffnen, Aufbauen, Schließen, Verstellen oder Fokussieren, nahezu alle Bedienschritte an der WISTA 45 SP sind gesichert, etliche Verstellwege sind friktionsgelagert. Es geht eigentlich nichts an dieser Kamera, ohne dass man irgendwo ein Feststellrädchen dreht, eine Rändelschraube löst, einen Entriegelungsknopf drückt oder mindestens einen Spannhebel umlegt. Was einerseits gut ist, da dies einem unbeabsichtigten Verstellen oder einem Rappeln beim Transport entgegenwirkt, macht die Bedienung der Kamera andererseits umständlich und weniger intuitiv. Während ich zum Beispiel meine SINAR F mit dem Kopf unter dem Dunkeltuch blind bedienen und zugleich das Ergebnis auf der Mattscheibe beobachten kann, muss ich beim Fotografieren mit der WISTA häufiger um die Kamera herumgehen und genau hinschauen, was ich tue; ... auch, damit ich mir nicht irgendwo die Finger klemme oder an irgendeiner scharfen Ecke der Führungsschiene aufratsche. Daher verlangt die WISTA trotz oder gerade wegen ihrer smarten, kompakten und auf Transportfähigkeit ausgerichteten Bauweise ein konzentriertes Fotografieren und drängt den Fotografen zum großformattypischen, entschleunigten Arbeiten.
Oben: Die WISTA 45 SP, hier mit Drahtauslöser von Schreck Feinmechanik sowie mit COKIN-Filterhalter und Grauverlaufsfilter.
Oben: Die WISTA 45 SP Anfang dieses Jahres bei Aufnahmen im Hohen Venn. Oben im Zubehörschuh hatte ich einen alten LINHOF Universalsucher (siehe Bild links) befestigt, um den Bildausschnitt bequemer bestimmen zu können. Dieser Sucher, der oft gebraucht angeboten wird, ist im Prinzip eine tolle Sache, erfordert aber zur Einstellung der Parallaxenkorrektur mittels Drehknopf eine sehr stabile Verbindung mit der Kamera, die mit dem Zubehörschuh der WISTA nicht erreicht wird. Da ich an der Kamera nicht herumbasteln möchte, habe ich mich von dieser Lösung mittlerweile wieder verabschiedet.
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rz (Dienstag, 19 Mai 2020 10:36)
Danke Klaus, für die Kameravorstellung. Ich bin gerade in der Wahl zwischen einer Toyo, einer alten Technika und einer Wista. Eine Holzkamera kommt nicht in Frage, weil ich häufig schwere Teleobjektive nutze. Das ist mir vorne nicht stabil genug. Viel Spaß mit der Wista!
Rüdiger
Klaus (admin) (Mittwoch, 20 Mai 2020 13:03)
Hallo Rüdiger,
vielen Dank. Berichte doch zu gegebener Zeit, welche Kamera (und warum) es geworden ist. Das Argument mit den schweren langbrennweitigen Linsen auf Holzkameras teile ich.
VG, Klaus
Chris (Donnerstag, 28 Mai 2020 10:49)
3 kg plus Objektiv plus Stativ plus Cassetten, Filter, Beli, etc. wäre mir zu schwer für eine mobile Kamera. Ich habe die Intrepid und damit fast 2 kg eingespart.
Chris (Donnerstag, 28 Mai 2020 10:52)
Die Stabilität ist mit 90mm, 150mm, 210mm ok
toyofan (Mittwoch, 17 Juni 2020 12:10)
Hallo Klaus,
danke für die Vorstellung der Kamera. Ich habe eine Toyo und sehe viele Ähnlichkeiten zur Wista. Der Downshift bei Landschaftsfotos ist kein Problem. Ich kippe die Kamera einfach um 90 Grad. Mit dem Faltschacht arbeite ich nicht. Mich stören die Reflexe auf dem Grundglas bei hellem Licht. Ich habe mir vor Jahren einen Spiegelkasten aus Sperrholz gebaut. Sieht so ähnlich aus wie der von Sinar. Klappt super.
Viele Grüße
Markus
a.kratochvil (Samstag, 05 Dezember 2020 17:04)
Ich bin über das Grossformatforum auf den Beitrag aufmerksam geworden und finde den sehr informativ. Im Forum wird noch eine versenkbare Platte erwähnt, wohl um mehr Spielraum beim Verstellen zu bekommen, oder? Ist das dann für ein Weitwinkelobjektiv?
Gruß Alex
Klaus (admin) (Sonntag, 06 Dezember 2020 10:01)
Hallo Alex,
ja, es gibt versenkte im Sinne von nach innen ragende Objektivplatten. Dabei wird das Objektiv näher Richtung Mattscheibe gebracht, ohne dass die Standarte so nah ran muss. Damit kann man sich mit Weitwinkelobjektiven etwas Verstellreserven bewahren. Nachteil ist, dass man je nach Objektiv nur schlecht an die Bedienelemente rankommt, weil das Objektiv quasi in einem engen Schacht sitzt. Mit älteren 8,0er Objektiven und kegelförmigen Gehäusen geht das, bei moderneren Fassungen und lichtstärkeren Objektiven empfinde ich das als unpraktisch, zumindest bei den kleinen Linhof-Platten, die man bei der Wista verwendet. Außerdem muss man beim Einfahren der Frontstandarte aufpassen, dass man sich mit der hinteren Objektivfassung nicht die Mattscheibe beschädigt.
VG, Klaus
Patrick (Freitag, 25 Dezember 2020 09:10)
Hallo Klaus!
Erstmals frohe Weihnachten und schöne Feiertage.
Sehr toller Artikel. Hab vor ein paar Monaten meine Technika im 13x18cm Format verkauft. Tolles Format aber es war mir auf Dauer zu umständlich. Ich hab noch eine Eastman Kodak View 2D in 8x10 Inch mit der ich fast nur Nassplatten Kollodium Aufnahmen mache. Dafür passt ein großes Format. Für unterwegs möchte ich mir aber eine 4x5 Inch Kamera zulegen. Denke dass die Wista 45 SP für meine Zwecke absolut ausreichend ist. Du hast mir die Entscheidung leichter gemacht ;-)
Viele Grüße aus Oberösterreich,
Patrick
Klaus (admin) (Freitag, 25 Dezember 2020 18:00)
Vielen Dank, Patrick!
Für dich ebenfalls schöne Festtage! Ich nehme an, in Österreich habt ihr eine weiße Weihnacht. Hier im Raum Köln ist Schmuddelwetter vorherrschend.
Freut mich, dass dir der Beitrag bei deiner Entscheidungsfindung hilft. Formate größer als 4x5" habe ich derzeit gar nicht im Einsatz. Kommt aber irgendwann wieder. :-)
Viele Grüße
Klaus
Ulrich (Samstag, 02 Januar 2021 18:22)
Hallo Klaus, zunächst frohes neues Jahr...!
Ein sehr schöner, informativer und ausführlicher Bericht - zu den Wistas findet man ja sonst nicht so viel. Ich finde die Verarbeitung und die Geschmeidigkeit wie auch Präzision der Verstellungen und "Kameragelenke" stehen eine Linhof nicht nach....
Du hast bei deiner Auflistung 1 Modell der 45 vergessen, und zwar die 45D. Die gab es auch in Holzfurnieroptik, mit allen Funktionen der SP aber OHNE Fronstwing. Um dieses doch zu ermöglichen, müsste man die "D" um 90 Grad kippen, dann könnte man die Tilt-Funktion zum Swing umwandeln, Rückteil dabei verwenden wie man möchte.
Ich wünsche noch viel Freude mit der tollen und dabei sehr preiswerten Kamera!
Beste Grüße, Ulrich
Klaus (admin) (Samstag, 02 Januar 2021 19:27)
Hallo Ulrich,
vielen Dank, auch für deinen ergänzenden Hinweis zur 45D.
Für dich ebenfalls alles Gute und feine Bilder im neuen Jahr!
Viele Grüße
Klaus
Harald Krille (Donnerstag, 22 April 2021 18:01)
Hallo Herr Schörner,
Ihr schöner Praxisbericht hat dazu geführt, dass ich mir zum Ende des vergangen Jahre als Ergänzung zu meiner 13x18 Technika für Unterwegs eine gebrauchte Wista SP aus Japan kommen ließ. Ein feines und preisgünstiges Teil!!! Zu Ihrem Text nur noch eine kleine Anmerkung: Es stimmt, dass die Vertikalverschwenkung der Objektivstandarte zwar keine Nullrastung hat. Aber auf der linken Seite, bei der Feststellschraube für die Schwenkung, sind zwei kleine farbig ausgelegte Markierungsstriche angebracht, so dass man bezüglich Senkrechtstellung der Standarte nicht unbedingt nur auf Augenmaß angewiesen ist. Zumindest ist e bei meinem Exemplar so und auch in einer aus dem Netz gefischten Bedienungsanleitung so beschrieben.
Mit besten Grüßen
Harald Krille
Klaus (admin) (Donnerstag, 22 April 2021 21:32)
Hallo Herr Krille,
das freut mich sehr! Viel Spaß und feine Bilder mit Ihrer Wista!
Danke für den Hinweis. Mein Exemplar hat diese Markierungen tatsächlich nicht. Ich habe mir zwischenzeitlich aber Markierungsstriche ins Metall geritzt.
Beste Grüße
Klaus Schörner
Manfred (Freitag, 16 Juli 2021 10:36)
Eine sehr gute Kamera und eine sehr gute Vorstellung. Hat jemand Erfahrung mit Spiegelsuchern für die Wista? Ich habe eine SP.
Grüße aus der Pfalz!
W aus M (Freitag, 16 Juli 2021 13:37)
Von Wista gibt es glaube ich einen aufklappbaren Spiegelsucher. Ich habe aber bisher nur Bilder gesehen. Und ob der sich von Hoch auf Quer drehen lässt, bezweifle ich. Ich meine, dass man das bei einer solchen Kamera eher nicht macht. Für ein aufrecht stehendes Sucherbild gibt es die Aufstecksucher. Mein Sinar-Spiegelsucher passt leider auch nicht.
Klaus (admin) (Freitag, 16 Juli 2021 16:00)
Online findet man für die Wista-Kameras sowohl faltbare als auch feststehende Monokular-Spiegelsucher mit rechtwinklig angeordnetem Suchereinblick. Ich habe auch schon Exemplare gesehen, bei denen das Okular um 90° gedreht werden kann. Man schaut dann also sowohl bei quer- als auch bei hochformatigen Aufnahmen von oben rein. Der Spiegel im Innern dürfte dabei feststehend sein, also nicht verstellbar wie bei der Sinar. Das ist ein Nachteil, weil man dann die Bildausleuchtung nicht optimieren kann. Selbst ausprobiert habe ich derartige Spiegelsucher aber noch nicht. Ich fand die immer recht kostspielig.
Philipp (Mittwoch, 26 Januar 2022 01:06)
Hallo,
ich habe eine Wista 45D, und dabei ist mir ein sehr kleines Teil abhanden gekommen, und zwar bei der Federstange mit der der Lichtschacht abgenommen wird ist ein kleiner Rückhaltering, der verhindert dass die Stange zu weit auseinandergeht, und so auseinanderfällt. Nachdem ich den Ring nicht mehr habe, kann ich nicht nachmessen, wie groß er sein muss, und wie er aussieht, könntest du mir bitte nachschauen wie groß der sein muss, und wie er aussieht?
mit bestem Dank, Philipp
Klaus (admin) (Mittwoch, 26 Januar 2022 09:26)
Hallo Philipp,
ich habe aktuell keine Wista mehr hier. Vielleicht kann einer der Leser hier helfen?
Ansonsten möchte ich dir eine entsprechende Anfrage im Großformatforum empfehlen (https://forum.grossformatfotografie.de/forum/). Da tummeln sich auch einige Wista-Besitzer.