Manfrotto MTPIXI-B Mini-Stativ

MANFROTTO MTPIXI-B im Test: Was taugt das Mini-Stativ?

Test: Das MTPIXI-B lässt sich gut am Hosengürtel transportieren. Foto: Klaus Schoerner

MANFROTTO hat einen guten Ruf zu verlieren. Die Herrschaften aus dem norditalienischen Cassola sind seit Jahrzehnten bekannt dafür, hochwertige Stative für anspruchsvolle Fotografen zu bauen. Und jetzt bringen die dieses kleine Ding mit dem unaussprechlichen Namen in mehreren poppigen Farben für knapp 20 € auf den Markt. Ist das eine Lachnummer oder kann man das Teil ernstnehmen? Kurze Antwort: Ja, man kann. Der folgende TEST-Bericht wird es zeigen.

Wieder so ein praxisuntaugliches Gimmick, das sich bestenfalls als Kamerahalter für die Foto-Vitrine eignet? Oh nein, keineswegs. Ich habe meines jetzt seit mehr als zwei Jahren und unzählige Male eingesetzt, wenn ich mit kleiner Ausrüstung unterwegs war. Das MTPIXI-B beansprucht nur wenig Platz in der Fototasche und häufig trage ich es bei Nichtgebrauch einfach am Hosengürtel, indem ich eines der flachen Beine unter den Gürtel schiebe.

Test: Sicherer Stand der Canon G11 auf dem Manfrotto MTPIXI-B Ministativ. Foto: Klaus Schoerner

Oben: Das MANFROTTO MTPIXI-B stabilisiert die Kamera 14 cm über dem Untergrund. Der Kugelkopf mit Ein-Knopf-Bedienung ermöglicht ein präzises Ausrichten der Kamera. Verfügt die Kamera über einen schwenkbaren Monitor mit Life View, ist das selbst beim Bodeneinsatz kein allzu unbequemes Prozedere. 

Das Stativ ist knapp 200 g leicht und kann laut technischen Daten bis 1 kg belastet werden. Eine Kompaktkamera, eine Spiegellose oder eine Meßsucherkamera zählen also zur Zielgruppe der verwendbaren Kameras, eine dicke DSLR mit Zoom-Objektiv definitiv nicht. Das Eigengewicht des kleinen Stativs lässt ahnen, dass es sich bei dem verbauten Material nicht nur um Kunststoff handeln kann. Die technischen Daten des Herstellers geben Technopolymer und Aluminium an. Tatsächlich sind Haptik und Materialanmutung hochwertig, die Fertigungsqualität scheint einwandfrei und das Gewicht vermittelt einen Eindruck von Stabilität und Zuverlässigkeit. Das Packmaß des MTPIXI-B beträgt 18,5 cm Länge bei 4-5 cm Durchmesser. Aufgeklappt hält es die Kamera knapp 14 cm über dem Boden, die geschlossenen Beine ergeben einen stabilen, angenehm ergonomisch in der Hand liegenden Griff mit Mulde für den Daumen. Das Lösen des Kugelkopfes erfolgt durch Eindrücken eines etwas 1 cm herausragenden, kräftig gefederten Knopfes und lässt sich sehr gut mit dem Daumen erledigen, auch wenn das Stativ mit zusammengeklappten Beinen als Handgriff verwendet wird. Die Verstellung des Kugelkopfes erfolgt weich, solange der Knopf gedrückt wird. Nach Lösen des Knopfes ist der Kugelkopf in jeder möglichen Position sicher fixiert. Insbesondere zusammen mit einer Kamera, die über einen schwenkbaren Monitor verfügt, ermöglicht der Kugelkopf auf diese Weise eine exakte und komfortable Ausschnittbestimmung.

Test: Das Manfrotto MTPIXI-B liegt sicher in der Hand, während der Daumen die Kugelkopfentriegelung bedient. Foto: Klaus Schoerner

Oben: Der Knopf mit kräftiger Federung löst die Fixierung des Kugelkopfes.

Unten: Zusammengeklappt kann das MANFROTTO MTPIXI-B an der Kamera verbleiben und dient als stabiler Handgriff.

Das Manfrotto-Ministativ leistet auch als Handgriff gute Dienste. Foto Dalyani Schoerner.

Das MTPIXI-B ist meiner Erfahrung nach ein Problemlöser, aber kein Alleskönner. Das Stativ steht stabil und dank seiner profilierten Gummifüße rutschfest, ermöglicht aber mit den meisten Kameras nur querformatige Aufnahmen, da sich der Kugelkopf nicht um 90° kippen lässt. Natürlich kann man es aber auch gegen eine Wand drücken und damit einen höheren Aufnahmestandpunkt und entsprechende hochformatige Fotos erreichen. Jedenfalls hat es mir beim ferngesteuerten Auslösen der Kamera oder bei schlechten Lichtverhältnissen schon so manches Foto ermöglicht.

Eine Hand drückt das Stativ an die Wand, die andere Hand bedient die Kamera. Foto. Klaus Schoerner

Oben: Wandeinsatz.Eine Hand drückt das Stativ gegen die Wand, die andere bedient die Kamera.

Eine Kamera mit schwenkbarem Monitor erleichtert auch dabei das Prozedere wesentlich.

Wie hat sich das Stativ gehalten in den letzten zwei Jahren? Einige Scheuerspuren an den Stativbeinen, wenn man genau hinschaut, sonst nichts. Keine Defekte. Die Stativbeine lassen sich sauber positionieren, da wackelt oder klappert nichts. Die Gummifüßchen sind immer noch da, wo sie hingehören. Die Kugelkopfverriegelung hat noch immer Spannung wie am ersten Tag. 

 

Fazit meiner Erfahrungen mit dem MANFROTTO MTPIXI-B: Das preiswerte kleine Teil mitzunehmen ist keine nennenswerte Belastung, der Mehrwert, es dabei zu haben, ist dagegen deutlich mehr als das bekannte "Besser als nix".

Unten: Wenn man keine Tasche dabei hat, lässt sich das Ministativ bequem am Hosengürtel transportieren.

Erfahrungen mit dem "Immer-dabei-Stativ": Das kleine Teil lässt sich bequem am Hosengürtel transportieren. Foto: Klaus Schoerner

Copyright 2017 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de


Kommentar schreiben

Kommentare: 0