Zeitreise: Fotografieren mit der PURMA SPECIAL
Sensationelles Design und einzigartige Technik
Einzigartigkeit bedeutet wenig, wenn sie nicht durch einen wie auch immer gearteten Erfolg eine Daseinsberechtigung erhält. Die PURMA SPECIAL ist beides: Einzigartig durch ihr Design und ihre Technik und zugleich erfolgreich. Über 100.000 Stück sollen von ihr gebaut worden sein (Quelle: earlyphotography.co.uk/site/entry_C63) und ihre Produktionszeit erstreckte sich ohne nennenswerte Veränderungen über volle 14 Jahre von 1937 bis 1951. Zudem bediente die Kamera die damals noch bescheidenen Anforderungen an eine Systemkamera. So gab es vergleichsweise umfangreiches Zubehör zu kaufen, wie z.B. Gelb-, Grün- und Orange-Aufsteckfilter, diverse Nahlinsen, eine Gegenlichtblende sowie passende Bereitschaftstaschen aus Canvas oder Leder. Hersteller war das englische Unternehmen Purma Cameras Ltd., der Vertrieb erfolgte über den Kameragroßhandel R.F. Hunter Ltd. in London.
Oben: PURMA SPECIAL mit Leder-Bereitschaftstasche und der seltenen, weil häufig verlorenen Objektivkappe.
Das elegante trapezförmige Design des Bakelitgehäuses wird dem österreichisch-französisch-amerikanischen Industriedesigner Raymond Loewy (1893-1986) zugeschrieben, der insbesondere in den USA das Stromlinien-Design der Nachkriegszeit maßgeblich geprägt hat. Die Kamera liegt angenehm und aufgrund des zentralen Schwerpunktes perfekt ausgewogen in der Hand und bietet auch bei Einhandbedienung sicheren Halt. Das eingebaute Objektiv ist ein dreilinsiger Fixfokus-Anastigmat, der von dem Londoner Optikunternehmen R+J Beck hergestellt wurde und über eine Lichtstärke von 6,3 verfügt, die nicht weiter abgeblendet werden kann. Die mit 21/4 inch angegebene Brennweite entspricht umgerechnet 57 mm, was bei dem Bildformat von 32 x 32 mm geringfügig länger ist als die rechnerische Normalbrennweite. Wird keine Nahlinse aufgesteckt, zeichnet das Objektiv von 3 m bis Unendlich scharf. Die Kamera bietet viele gut durchdachte Details: So wird beispielsweise durch Aufschrauben der Objektivkappe das federgelagerte Objektiv gut geschützt im Kamerakorpus versenkt und sperrt dort zugleich den Verschluss gegen versehentliches Auslösen. Die Sucherlinsen bestehen aus Kunststoff, was zur damaligen Zeit ein Novum darstellte.
Oben: PURMA SPECIAL, einmal nackt und einmal mit aufgeschraubter Objektivkappe und Bereitschaftstasche.
Wer das ausgetüftelt hat ... !
Bemerkenswert ist auch der von Alfred Mayo entwickelte Kameraverschluss, der zum Teil federbetrieben ist, sich aber auch die Schwerkraft zunutze macht, um allein durch die Position der Kamera ohne irgendwelche Einstellknöpfe drei verschiedene Verschlusszeiten zu generieren. Hält der Fotograf das Kameragehäuse bei der Aufnahme horizontal, läuft der Verschluss in der Betriebsart „Medium“ ab, was etwa 1/150 Sekunde entspricht. Die Kamera erzeugt eine lange Verschlusszeit entsprechend 1/25 Sekunde, wenn man sie mit nach rechts zeigendem Auslöser vertikal hält. Für das Fotografieren unter besonders hellen Lichtbedingungen gibt es auch noch eine schnelle Verschlusszeit von etwa 1/450 Sekunde. Dazu wird die Kamera beim Auslösen mit nach links zeigendem Auslöser vertikal gehalten. Um Zweifel zu vermeiden, zu welcher Seite gedreht werden muss, kann man den jeweiligen Betriebsmodus “Slow“ oder „Fast“ oberhalb des Sucherfensters aufrechtstehend ablesen, wenn die Kamera richtig gehalten wird. Da die PURMA SPECIAL quadratische Bilder erzeugt, hat die Kameraausrichtung außer der Verschlusszeit keinen Einfluss auf das Format oder die Bildgestaltung.
Oben links: Spannen des Kameraverschlusses mit dem rechten Zeigefinger.
Oben rechts: Horizontal ausgerichtet arbeitet der Kameraverschluss mit mittlerer Geschwindigkeit. Ausgelöst wird dann mit dem linken Zeigefinger.
Unten links: In vertikaler Position mit Auslöser linksseitig wird die schnellste Belichtungszeit generiert. Mit dem linken Daumen lässt sich der Auslöser komfortabel bedienen.
Unten rechts: Für den Modus "Slow" muss der Auslöser nach rechts zeigen. Man bedient ihn dann bequem mit dem rechten Zeigefinger, muss aber aufpassen, dass man beim Auslösen nicht den Rückschnellweg des Schnellspannknopfes behindert.
Oben: Beschriftung links und rechts des Suchers, damit der Fotograf die vertikalen Positionen nicht verwechselt. Es gilt jeweils das, was man aufrecht stehend lesen kann.
Der klug konstruierte Verschluss besteht aus einem gewölbten Metallschlitzverschluss, der zunächst durch eine halbe Drehung des Schnellspannknopfes an der Kameraoberseite gespannt wird. Beim Auslösen lässt die Feder den ersten Vorhang zurückschnellen. An dem zweiten Vorhang ist ein Gewicht mit Nocken angebracht, dass ihn je nach Kameraposition mit einem mehr oder weniger großen Abstand folgen lässt und die Ablaufgeschwindigkeit des gesamten Verschlussvorgangs beeinflusst. Ist die Kamera in der Betriebsart "Slow" nach rechts gedreht, muss das Gewicht von der Verschlussfeder angehoben werden, was den Ablauf verlangsamt. Zudem ist der Schlitz dann mehr als 1 cm breit, so dass insgesamt mehr Licht auf den Film gelangt. Ist die Kamera im „Fast“-Modus nach links gedreht, befindet sich das Gewicht oben und beschleunigt den Verschlussablauf bergab mit einer Schlitzbreite von nur 2 mm. Bei horizontaler Kameraausrichtung wirkt sich das Gewicht nicht aus, es arbeitet dann nur die Federkraft. Der Abstand der beiden Vorhänge beträgt dann ungefähr 3 mm. Mit dem Spannen des Verschlusses zieht man den Metallschlitzverschluss in die Ausgangsposition. Je nach Kameraausrichtung hat der Schlitz dabei die gleiche Breite wie beim Auslösen. Damit es dabei nicht zu einer Belichtung des Films kommt, gibt es hinter dem Objektiv eine zusätzliche Verschlussplatte, die nur beim Drücken des Auslösers wegklappt.
Oben: Breiter Abstand von erstem und zweitem Verschlussvorhang im "SLOW"-Modus (angehalten). Beim Verschlussspannen ist das Objektiv darunter durch einen Hinterlinsenverschluss abgedeckt, damit kein Licht auf den Film fällt.
Unten: dito, jedoch beim Auslösevorgang mit nun geöffnetem Hinterlinsenverschluss.
Fast ausgestorben, aber noch nicht ganz ...
Die PURMA SPECIAL belichtet 16 Bilder im Format 32 x 32 mm auf einen 127er Rollfilm, eine Konfektionierung, die heute kaum noch erhältlich ist. Wenn man jedoch online ein bisschen rumschaut und gegebenenfalls längere Lieferzeiten und höhere Preise in Kauf nimmt, kann man derartige Filme bei Anbietern wie Macophoto und Fotoimpex immer noch aus neuer Produktion erwerben. Der Film läuft in der Kamera über eine gebogene Filmebene, was für eine gute Planlage sorgt und die Bildecken näher an das Objektiv heranbringt. Auf die Bildqualität dürfte sich das positiv auswirken. Für den korrekten Filmvorschub sorgen die beiden roten Fenster an der Kamerarückseite mit einem Blick auf die jeweilige Bezifferung des Filmträgerpapiers. Der Rollfilm 127 war ursprünglich für 8 querformatige Mittelformataufahmen gedacht. Da das quadratische Bild der PURMA im Vergleich dazu quasi ein Halbformat ist, sollte jede Bildzahl nun zweimal erscheinen: Zuerst im linken Fenster und für das nächste Foto im rechten Fenster. Auf einen Film passen dann insgesamt 16 Aufnahmen.
Oben: Film einlegen I, die Filmspule wird in das linke Aufnahmefach eingelegt und das Trägerpapier vorsichtig über die Filmbühne gezogen.
Oben: Film einlegen II, die Lasche des Trägerpapiers wird in den Schlitz der Zielspule eingefädelt.
Oben: Film einlegen III, mit dem Transportknopf wird das Trägerpapier ein Stück aufgerollt, bis es gespannt über die gebogene Filmbühne verläuft und sich nicht mehr selbst aus der Zielspule lösen kann.
Oben: Film einlegen IV, spätestens wenn die Dreieckmarkierungen auf dem Trägerpapier das Sucherfenster erreicht haben, sollte die leicht zerbrechliche Rückwand vorsichtig geschlossen werden. Dabei muss die rundumlaufende Nut die entsprechende Führung im Kameragehäuse exakt treffen.
Oben: Film einlegen V, mit dem Transportknopf wird der Film weiter transportiert, bis die Bildzahl 1 im linken roten Fenster erscheint. Jetzt kann die erste Aufnahme erfolgen. Danach wird der Knopf weiter gedreht, bis die 1 im rechten Fenster erscheint, und die zweite Aufnahme kann belichtet werden. Zur dritten Aufnahme dann die 2 im linken Fenster, zur vierten Aufnahme die 2 im rechten Fenster, usw.
Die Bildnummern stehen übrigens auf dem Kopf, weil sich die Beschriftung der 127er Filme an der Mehrheit der Kameras wie der EXAKTA orientiert, die den Film von rechts nach links umspulen.
Im Eisfach meines Kühlschranks habe ich noch einen 127er Schwarzweißfilm von EFKE entdeckt, der vor 18 Jahren abgelaufen ist. Die 21 DIN sind wahrscheinlich mehr als die Filmempfindlichkeit, für die die PURMA mal konfiguriert wurde. Ich halte mich dennoch an die seinerzeit gängige Belichtungsregel: Die langsame Verschlusszeit bei bewölktem Himmel, die mittlere Zeit bei hellem, nicht sonnigem Licht, die kurze Verschlusszeit bei hellem Sonnenlicht. Die Ergebnisse zeigen später, dass das immer noch einigermaßen gut funktioniert. Wie bei allen einfachen Boxkameras mit begrenzten Belichtungseinstellungen erreicht man allerdings eine präzise Filmbelichtung nur zufallsweise, so dass man sich auf die Gutmütigkeit des Materials verlassen muss, um später in der Dunkelkammer etwas aus den Bildern herauszuholen.
Das Fotografieren mit der PURMA macht Spaß. Der Drehknopf zwischen Zeigefinger und Daumen der rechten Hand transportiert den Film, mit dem kompakten Schnellspannhebel über dem Objektiv spannt der rechte Zeigefinger den Verschluss. Auslösen mit dem rechten Zeigefinger oder mit dem linken Daumen, je nach Position der Kamera ... Da zudem nichts einzustellen ist und die Kamera im Zweifelsfall lediglich gedreht wird, um auf wechselnde Lichtverhältnisse zu reagieren, kann man mit der Kamera sehr schnell, unbelastet und auf das Motiv konzentriert fotografieren.
Kleiner Exkurs: Die Entwicklung des 127er Films
Leider hat der kroatische Hersteller EFKE seine Produktion 2012 eingestellt. Ich verschwende keinen Gedanken daran, ob die Restbestände der chemischen Substanzen, die ich früher für die Entwicklung von EFKE-Filmen verwendet habe, in meinem Keller funktionsfähig überdauert haben könnten. Also ab damit in den Sondermüll. EFKE-Filme sind mit ihrer empfindlichen einschichtigen Emulsion anders aufgebaut als "moderne" Schwarzweißfilme, wie sie heutzutage noch produziert werden. Ich habe keine Ahnung, ob sich mein alter EFKE-Film mit aktueller Fotochemie verträgt und wie lange er im Entwicklerbad bleiben muss, damit auf ihm nachher auch etwas zu sehen ist.
Also folge ich der Überlegung "Alter Film => alte Entwicklungsrezeptur". Die älteste Rezeptur (tatsächlich aus dem 19. Jhdt.!), die es heute noch als anwendungsfertigen Entwickler zu kaufen gibt, ist AGFA Rodinal und wird seit dem Aus des deutschen Traditionsherstellers heute von ADOX als Adonal vertrieben. Rodinal/Adonal ist bekannt für seine Breitbandtauglichkeit. Seitens des Herstellers finde ich keine speziellen Empfehlungen für EFKE-Filme. Im Internet gibt es allerdings mehrere Quellen, die Entwicklungszeiten angeben. Leider variieren die Angaben. Ich entscheide mich schließlich für einen mittleren Wert, mit dem ich, so hoffe ich, nichts völlig falsch machen kann: 10 Minuten Rotationsentwicklung bei 20° in einer Verdünnung von 1:50, danach Abstoppen mit 2%iger Essigsäure*, 5 Minuten Fixieren in Adofix Plus 1+7 mit 2% Härterzusatz** und nach 20 Minuten Wässern etwa 30 Sekunden Netzmittelbad*** sollten in der Lage sein, irgendetwas auf dem Film sichtbar werden zu lassen.
* Im Prinzip kann man auch mit Wasser stoppen. Das wiederverwendbare Fixierbad wird dabei jedoch leicht durch Entwicklerreste verunreinigt. ** Es geht auch ohne Härter. EFKE-Filme haben jedoch eine besonders empfindliche Beschichtung, die durch den Härter etwas geschützt wird. *** Das Netzmittel verhindert Wasserflecken beim Trocknen.
Und nun die Ergebnisse
Einige Fotos auf dem Film sind zu knapp belichtet. Schön, dass die Bildausrichtung auf dem Film zeigt, welche Verschlusszeit ich verwendet habe. So kann ich ganz gut nachvollziehen, in welchen Fällen ich die Belichtung falsch eingeschätzt habe. Insgesamt sieht der Film aber nicht so schlecht aus. Die Entwicklungsdauer war goldrichtig. Der Bildabstand variiert etwas, da er von Bild zu Bild manuell durch die Positionierung der Bildnummern in den roten Fenstern bestimmt wird. Es gibt aber keine Überlappungen, lediglich zu Anfang eine Doppelbelichtung, bei der ich offenbar vergessen hatte, den Film vor der nächsten Aufnahme zu transportieren. Man ist ganz gut beraten, sich eine feste Vorgehensweise zu merken, um so etwas zu verhindern: Zum Beispiel grundsätzlich sofort nach jedem Foto den Film weiterdrehen, egal wann das nächste Bild gemacht wird.
Technisch reichen die Bilder natürlich nicht an solche heran, die mit "richtigen" Objektiven, größeren Aufnahmeformaten oder modernen digitalen Knipsmaschinen gemacht sind. Aber hey, die Kamera ist von 1937, hat eine primitive Optik und die Negative sind kaum größer als bei einem Kleinbildfilm! Körnig, mit Eckenabdunklung und bei weitem nicht so scharf, bekommen die Bilder aber gerade dadurch einen künstlerischen "antiken" Charme, der mir gut gefällt.
Oben: Ganz schön verschwenderisch geht die PURMA mit dem kostbaren Filmmaterial um. Um den breiten Rand als Aufnahmefläche zu nutzen, hätte man die Kamera allerdings deutlich größer konstruieren müssen, was zu Lasten der Handlichkeit gegangen wäre. Zudem hätte sich dann das quadratische Aufnahmeformat mit dem Bildzähler auf dem Filmpapier nur schwer koordinieren lassen.
Oben: Eine Landstraßen-Szene mit Fabrik im Hintergrund, aufgenommen mit einer PURMA SPECIAL von 1937. Schärfe, Detailwiedergabe und Tonwerte sind gar nicht so schlecht für einen alten Film und eine noch ältere Kamera. Tatsächlich ist vom Gras im Vordergrund bis zur Fabrik im Hintergrund alles gleichmäßig scharf.
Oben: Blick auf's Feld bei harter Mittagssonne. Die Pflanzen im Vordergrund waren näher als 3 m von der Kamera entfernt und sind daher unscharf. Trotz der gebogenen Filmbühne bildet das Objektiv der PURMA gegen den Himmel mit deutlicher Eckenabdunklung ab.
Oben: Noch ein Foto aus der PURMA SPECIAL. Das Interieurmotiv im Gegenlicht habe ich mit der mittleren Verschlusszeit unabsichtlich unterbelichtet, aber es funktioniert vielleicht gerade deshalb ganz gut, weil die Gardine nicht überstrahlt ist, sondern noch Zeichnung hat.
Auch ein geniales Produkt hat seine Schwächen
Ein neuralgischer Punkt der Kamera ist die Rückwand, die über eine rundumlaufende Nut in eine Vertiefung am Kameragehäuse greift und dadurch die Lichtdichtigkeit herstellen soll. Das reicht nicht
immer zufriedenstellend. Jedenfalls hat die zusätzliche Abschirmung durch eine Bereitschaftstasche darauf positiven Einfluss. Bei eingelegtem Film gerät die Rückwand außerdem unter
Spannung und Bakelit ist ein brüchiger Werkstoff. Daher findet man viele Kameras mit gebrochener Rückwand. Auch bei einem von meinen beiden Exemplaren ist das leider der Fall.
Oben: Ein Jammer! PURMAs sieht man häufig mit zerbrochenen Rückwänden. Das Bakelitmaterial gerät beim Schließen der Rückwand unter Spannung, zumal wenn ein Film eingelegt ist und die Nut die Vertiefung im Kameragehäuse nicht richtig trifft. Niemals Kraft anwenden, um die Rückwand zu schließen!
Copyright 2018 by Klaus Schörner / www.bonnescape.de
Beiträge mit ähnlichen Themen:
Kommentar schreiben
Andreas (Dienstag, 24 Juli 2018 12:16)
Hallo Klaus,
selbst mal wieder in der Duka gestanden? Oder entwickeln lassen und eingescannt?
Klaus (admin) (Dienstag, 24 Juli 2018 13:00)
Ne, wie beschrieben ... Das habe ich dann schon selbst gemacht.
Hat Spass gemacht. 20 Jahre her, aber Ich kann es noch. :-)
Caro (Mittwoch, 01 August 2018 10:04)
Inspirierender Artikel und tolle Bilder.
Liebe Grüße Caro
CJB (Dienstag, 18 September 2018 00:23)
Moin,
solche Bakelit-Teile lassen sich aber glücklicherweise sehr gut kleben. Entweder mit Stabilit Express, oder auch mit einem Zwei-Komponeten-Klebstoff mit langer Abbindezeit (circa 12 Stunden), zum Beispiel Uhu Endfest 300.
Hier das Datenblatt dazu:
http://www.uhu-profi.de/uploads/tx_ihtdatasheets/tds_plus_endfest300.pdf
Manche Menschen kleben Bakelit auch mit Sekundenkleber, ich halte diesen aber für zu spröde und würde relativ stark belastete Teile (wie eine Kamerarückwand) und größere Riße nicht damit kleben. Kleine Splitter dagegen schon.
Klaus (admin) (Dienstag, 18 September 2018 11:08)
@CJB: Das ist ein guter Hinweis. Vielen Dank dafür. Ich werde das bei der Purma-Rückwand probieren.
Mit Sekundenkleber ist es genau so, wie du schreibst. Ich habe da die gleichen Erfahrungen gemacht.
CJB (Dienstag, 18 September 2018 14:57)
Noch eine Ergänzung: wenn man den Uhu Endfest 300 (oder einen entsprechenden Klebstoff) warm macht (eventuell auch die zu klebenden Teile), wird er dünnflüssiger und kann - das ist bei Pertinax besonders wichtig, weil dessen Bruchstellen sehr rauh sind - besser in alle Vertiefungen eindringen. Gleichzeitig wird die Schichtdicke des Klebstoffs besonders dünn, so daß es keine Probleme gibt, die Teile wieder (fast) hundertprozentig zusammenzufügen. Mit Stabilit Express geht das allerdings nicht, der bindet bei Wärmezufuhr nur schneller ab (der Uhu auch, also nur leicht erwärmen!), und er hinterläßt immer eine verhältnismäßig dicke Schicht. Aber zum Ausfüllen von Fehlstellen ist er sehr gut. Er wird steinhart und läßt sich gut schleifen, polieren und lackieren.
Klaus (admin) (Dienstag, 18 September 2018 22:08)
Wow, Super-Tipp. Das macht Sinn. Danke Dir.
Richard (Donnerstag, 10 September 2020 12:30)
Great information on the Purma Special and also great photos. It is always good to see high-quality results form an old camera.
Klaus (admin) (Donnerstag, 10 September 2020 20:27)
Thank you, Richard, for your kind feedback.
It's really an inspiring pleasure to shoot with the Purma.
Regards,
Klaus